Serie: RZ stellt die neuen Landtagsmitglieder aus der Region vor - Peter Moskopp (CDU) aus Kettig
RZ-Serie über die neuen Landtagsmitglieder aus Koblenz und dem Kreis MYK: Peter Moskopp (CDU) aus Kettig
Die Abtei Sayn ist der Lieblingsort im Wahlkreis 10 für Peter Moskopp. Nach einer schweren Covid-19-Infektion hat der 57-jährige Christdemokrat dort Ruhe und Kraft gefunden.
Annette Hoppen

Am 14. März ist in Rheinland-Pfalz der neue Landtag gewählt worden. In einer Serie stellt die RZ die Abgeordneten aus dem Kreis MYK und aus Koblenz vor, die erstmals in den Mainzer Landtag eingezogen sind – heute Peter Moskopp (CDU) aus dem Wahlkreis 10 (Bendorf/Weißenthurm).

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Seinen Lieblingsort im Wahlkreis hat Moskopp erst spät richtig kennen-, dafür umso mehr schätzen gelernt. Im November vergangenen Jahres lag der Christdemokrat mit einer schweren Covid-19-Infektion im Koblenzer Bundeswehrzentralkrankenhaus. Als er einige Wochen später in den Wahlkampf für ein Landtagsmandat im Wahlkreis 10 eingestiegen ist, führte ihn eine seiner ersten Einladungen zur Abtei im Bendorfer Stadtteil Sayn. „Dieser Ort hat mir so viel Ruhe und Kraft gegeben. Das war wunderbar“, erinnert sich Moskopp und zeigt in Richtung des ehemaligen Prämonstratenserklosters, das sich in die auslaufenden Hügel des Westerwaldes im Brexbachtal schmiegt.

Heute, als gewähltes Mitglied des Landtags für die Menschen in der Stadt Bendorf sowie in den Verbandsgemeinden Vallendar, Weißenthurm und Höhr-Grenzhausen, ist Peter Moskopp wieder zur Abtei zurückgekehrt. „Und das soll nicht mein letzter Besuch an diesem Ort und in diesem Stadtteil bleiben. In den kommenden Wochen und Monaten will ich alle Kommunen, die ich in Mainz vertrete, noch besser kennenlernen. Vor allem auch wieder Menschen treffen“, hofft der 57-Jährige nicht zuletzt darauf, dass ein Abklingen der Corona-Pandemie endlich auch wieder mehr Begegnungen von Angesicht zu Angesicht ermöglichen wird, denn: Auch nach der Wahl stellt das noch immer grassierende Virus den Neu-MdL vor ganz besondere Herausforderungen. „Das fängt schon bei der Ausstattung meines Wahlkreisbüros an, das ich gerade einrichte. Versuchen Sie mal, momentan schnell Büromöbel zu kaufen“, berichtet Moskopp. Immerhin waren zumindest die Räume schnell gefunden – und die haben für den CDU-Mann eine ganz besondere Bedeutung. Sein Büro soll nämlich bald im ehemaligen Kettiger Kindergarten in der Schnürstraße seine Pforten öffnen. „Und dort bin auch ich tatsächlich in den Kindergarten gegangen“, erzählt Moskopp schmunzelnd.

Oft haben beide Fußballteams, die um den DFB-Pokal kämpfen, im Endspiel schon vorbereitete Sieger-T-Shirts – für den Fall der Fälle. Lag da denn nichts vorbereitet in Moskopps Schublade, als er am 14. März für seine heimische Union direkt beim ersten Anlauf und in Nachfolge von Josef Dötsch (CDU) den Sprung in den Landtag schaffte? „Nein. Und das ganz bewusst nicht“, sagt der Christdemokrat. Im Wahlkampf wollte sich Moskopp, der auch als Abgeordneter in Mainz weiterhin Kettiger Ortsbürgermeister bleiben wird, eben nur auf den Wahlkampf konzentrieren. Jetzt also steht die Organisationsarbeit an. Festgezurrt ist unterdessen bereits eine Fahrgemeinschaft nach Mainz zu den festen Terminen in der Landeshauptstadt. „Da habe ich mich mit Anette Moesta zusammengeschlossen, die für die CDU den benachbarten Wahlkreis 11 geholt hat“, verrät Moskopp.

Aber auch die inhaltliche Vorbereitung auf die neue Aufgabe in Mainz und in seinem Wahlkreis fordert ihn dieser Tage. „Am Wahlabend habe ich das noch gar nicht alles so richtig realisiert. Vor der neuen Verantwortung und den damit verbundenen Herausforderungen habe ich enormen Respekt“, gesteht Moskopp.

In Kettig, in der 3400-Einwohner-Gemeinde in der VG Weißenthurm, begann auch die politische Laufbahn Moskopps. 1999 zog er für die CDU in den Gemeinderat Kettig und in den VG-Rat Weißenthurm ein, 2009 gewann er in Kettig die Wahl zum Ortsbürgermeister. Beruflich führte ihn sein Weg nach dem Abitur am Neuwieder Wirtschaftsgymnasium zunächst via Verwaltungshochschule und Ausbildung in die Bezirksregierung. Im gehobenen Beamtendienst arbeitete er im Anschluss zunächst in der Vorläuferbehörde der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), später dann unter anderem im Daten- und Informationszentrum in Bad Ems sowie beim Pädagogischen Landesinstitut in Koblenz-Ehrenbreitstein. Zuletzt war Moskopp als Büroleiter der Verbandsgemeinde Mendig tätig.

Politik- und Verwaltungserfahrung hat er also reichlich. „Trotzdem, die konstituierende Sitzung am 18. Mai in Mainz war ein ganz besonderer und bewegender Moment“, berichtet Moskopp. Nicht nur einmal spürte er eine Gänsehaut. Für die Legislaturperiode hat sich Moskopp vor allem eines vorgenommen: „Ich möchte immer direkt ansprechbar sein – für alle Menschen im Wahlkreis, nicht nur für die, die mir ihre Stimmen gegeben haben.“ Dass ihn am Morgen nach der Wahl seine unterlegene SPD-Kontrahentin Karin Küsel angerufen hat, um zu gratulieren, hat ihn deshalb besonders gefreut.

Von unserer Mitarbeiterin Annette Hoppen

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