Freie Wähler machen Vorschläge für Achse auf der Karthause - Ist Straße gerade für Kinder unsicher?
Rüsternallee auf der Karthause: So könnte der Verkehr besser fließen
Bislang dürfen Autos in Teilen der Rüsternallee auf der südlichen Straßenseite parken, dadurch wird es aber oft eng. Die Freien Wähler schlagen vor, dass dies komplett verboten wird. Auf dem Grünstreifen rechts könnte ein Fußweg und auf dem jetzigen Bürgersteig ein Radweg eingerichtet werden.
Stephanie Mersmann

In der Rüsternallee auf der Karthause sind quasi noch Sommerferien: In der benachbarten Hochschule Koblenz beginnen die Vorlesungen erst Ende September – und deshalb ist die relativ stark befahrene Straße auch nicht komplett zugeparkt. Sonst ist das oft der Fall, beklagen Anwohner seit Jahren.

Generell ist die Verkehrssituation in der Rüsternallee ein großes Problem für sie. Die Freien Wähler (FW) wollen das Dauerthema jetzt wieder auf die Tagesordnung setzen.

Edgar Kühlenthal, Ratsmitglied der FW, berichtet im Gespräch von konkreten Vorschlägen, die seiner Fraktion zufolge die schwierige Situation entschärfen könnten. Dabei geht es in erster Linie um die Frage, wie der Durchfahrtsverkehr verbessert und die Sicherheit gerade von Fußgängern und Radfahrern erhöht werden kann.

Denn: Diese nutzen die Allee zwischen Simmerner Straße und Karthäuserhofweg sowie die anschließende Karl-Härle-Straße bis zum Pappelweg – insgesamt etwa 600 Meter lang – ebenso wie Autos, große Gliederbusse und der Lastverkehr. Doch das Durchkommen ist für sie laut Kühlental schwierig: Auf der südlichen Seite der Straße, die der Hochschule zugewandt ist, dürfen Autos parken; hier stehen in der Vorlesungszeit viele Studenten. Damit man bei Begegnungsverkehr überhaupt aneinander vorbeikommt, gibt es bereits immer wieder Halteverbotsbereiche.

Doch das reicht Kühlental zufolge nicht aus, gerade weil hier viele Kinder (zu Fuß oder mit dem Fahrrad) auf dem Weg zum nahen Schulzentrum sind und es immer wieder zu gefährlichen Situationen komme. Gerade an der Bushaltestelle „Hochschule“ sei die Situation kritisch, „nach dem Vorlesungsende gibt es hier immer ein Gewusel“. Sein Vorschlag: die Einrichtung getrennter Rad- und Fußwege – und ein komplettes Parkverbot auf der südlichen Seite der Straße.

Wo heute ein breiter Grünstreifen ist, der schon jetzt von vielen als Fußweg genutzt wird, könnte laut Kühlenthal auf dieser Straßenseite der Fußgängerverkehr laufen, der Weg könnte dafür mit Grassteinen ausgebaut werden. Auf dem jetzigen Bürgersteig und einem Teil der Straße, der bislang zum Parken genutzt wird, könnte ein Radweg angelegt werden.

Der Parkraum – laut Kühlental 35 bis 40 Parkplätze – würde hier wegfallen. Ohnehin würde dieser vor allem von Studenten genutzt, die Anwohner würden auf der anderen Straßenseite genügend Stellplätze finden. Die bestehende Tempo-30-Zone könnte von der Karl-Härle-Straße auf die Rüsternallee ausgeweitet werden.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität stellten die FW im August eine Anfrage zur Erstellung eines Verkehrskonzepts auf der Karthause. Aber: Ein solches Konzept ist nicht in Arbeit oder geplant, teilte die Stadt mit. „Die Verwaltung beurteilt die tatsächliche Situation auch anders als der Antragsteller“, hieß es. Diese Einschätzung wird nun noch einmal geprüft, eventuell werden entsprechende Vorschläge vorgelegt.

Ein Brief der Freien Wähler an Hochschulpräsident Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran hat dieser laut Kühlenthal bislang nicht beantwortet. Ihn bittet die Fraktion darum, sich vor allem beim Land für ausreichend Parkplätze auf dem Campus auf der Karthause einzusetzen. „Von rund 7000 Studenten sind 80 Prozent Fahrstudenten, selbst hat die Hochschule aber nur 750 Parkplätze – das ist kein Verhältnis“, kritisiert Kühlenthal.

Die FW schlagen vor, dass zum Beispiel mehrgeschossige Parkdecks in Leichtbauweise auf der großen Parkfläche vor der Hochschule errichtet werden.

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

Top-News aus der Region