Das gilt zumindest für den Landtag: Ungeachtet der Parteizugehörigkeit, können sich nun fünf Menschen aus Koblenz für ihre Heimatstadt und deren Anliegen starkmachen. Vorher waren dies mit Anna Köbberling (SPD) und Joachim Paul (AfD) nur zwei Politiker aus der Stadt, jetzt sind es drei mehr. Weiterhin in Mainz sind Köbberling, die knapp vor der CDU das Direktmandat geholt hat, und Paul, zusätzlich aber auch Carl-Bernhard von Heusinger (Grüne), Herbert Mertin (FDP), der seit 2016 zwar Justizminister, aber kein Abgeordneter war, sowie Stephan Wefelscheid (Freie Wähler). Letzterer war zwar Direktkandidat in Neuwied, er lebt und arbeitet aber in Koblenz. Bis auf Wefelscheid wurden die Abgeordneten im Wahlkreis 9 gewählt. Hinzu kommen Roger Lewentz (SPD) und Josef Winkler (Grüne). Beide leben zwar im Rhein-Lahn-Kreis, vertreten im Landtag aber auch Koblenzer Interessen: Zu ihrem Wahlkreis 8 gehören auch die rechtsrheinischen Stadtteile von Koblenz.
Im Bundestag sitzen wie bislang zwei Koblenzer: Josef Oster (CDU) zum zweiten Mal, Thorsten Rudolph (SPD) zum ersten Mal. Rudolph war an der Stelle des bisherigen Abgeordneten Detlev Pilger für seine Partei angetreten und schaffte es aus dem Stand nach Berlin. Möglich war dies dank seines guten Platzes auf der Landesliste, das Direktmandat holte auch diesmal wieder Josef Oster. Dabei war es durchaus knapp für diesen: Zeitweilig lag Rudolph vor ihm, letztlich konnte Oster 31,6 Prozent der Erststimmen erringen – immer noch ein Minus von 9,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2017. Bei den Zweitstimmen, die an die Partei insgesamt und nicht an einen einzelnen Kandidaten gehen, landete die CDU im Koblenzer Wahlkreis mit nur noch bei 26 Prozent hinter der SPD (29,4 Prozent). sem