Bis die Bagger anrollen, wird es allerdings noch ein paar Jahre dauern. Federführend bei dem Großprojekt ist der Fußballverein Rheingold Rübenach. Auf einer Fläche von etwa dreieinhalb Fußballfeldern (etwa 25 Hektar) soll neben einem Lidl-Markt auch ein Bereich für Betreutes Wohnen entstehen: zwei Gruppen einer Pflegeeinrichtung mit selbstbestimmtem betreuten Wohnen für Senioren. Zudem müssen im neuen Stadtteilquartier Sportanlagen gebaut werden. Das ist eine der Bedingungen des FV Rheingold: mindestens für Tennis, Beachvolleyball und Boule, was es heute auch schon gibt.
Auch ein Bürgercafé bzw. ein Stadtteiltreff ist geplant. Das in die Jahre gekommene Tennisheim in Rübenach bietet seit jeher einen Ort, wo sich nicht nur Tennisspieler treffen, sondern wo man auch Feiern ausrichten kann. Dadurch übernimmt es eine wichtige Aufgabe als Treffpunkt für ganz Rübenach.
Die Rübenacher begrüßen das Großprojekt
Der Rübenacher Ortschef Thomas Roos (CDU) betonte vor einiger Zeit gegenüber der RZ: „Wir haben im Ort nichts, wo man feiern kann, weshalb es so eine Möglichkeit auch in dem neuen Quartier geben muss.“ Im Stadtteil wird das Großprojekt mit Discounter sehr positiv angenommen, betont Roos jetzt noch einmal. Im Fußballverein und in der Politik ebenso: „Alle wollen es.“ In Rübenach gibt es nach wie vor einen Bäcker, zwei Hofläden und Direktvermarkter von Kartoffeln und Obst.
In der jüngsten Sitzung des Koblenzer Stadtrats sagte SPD-Fraktionschefin Marion Lipinski-Naumann, die in Rübenach wohnt: „Wir hatten in unserem Einzelhandelskonzept ja für Rübenach keinen Einzelhandel vorgesehen, aber zugebilligt, dass ein Ort mit mehr als 5000 Einwohnern Einzelhandel benötigt.“ Der Stadtteil ziehe sich wie ein „langer Blinddarm. Deshalb ist es schwer, einen optimalen Standort zu finden.“ Man habe gehofft, einen zentraleren Standort ausfindig machen zu können und 15 Jahre nach einer optimalen Lösung gesucht. Zudem habe man an der jetzt geplanten Stelle schon mal einen Einzelhandel abgelehnt.
Es ist ein Projekt, auf das Rübenach seit Jahrzehnten wartet, es treibt den Ort voran.
Ortsvorsteher Thomas Roos
Edgar Kühlenthal (Freie Wähler) meinte: „Wir alle wissen, dass es einen besseren Standort für wohnortnahe Versorgung gibt. Für alle Rübenacher, darunter viele Senioren, ist die ÖPNV- und fußgängernahe Versorgung ein wichtiges Anliegen.“ Ortsvorsteher Roos sagte in der Sitzung: „Es ist ein Projekt, auf das Rübenach seit Jahrzehnten wartet, es treibt den Ort voran.“ Es gebe bessere Standorte, aber zentral im Ort sei ein solches Großprojekt nicht zu realisieren.
Andreas Biebricher (CDU), ebenfalls Rübenacher, sagte: „Der Zungenschlag ist mir grade etwas zu sehr auf Bedauern wegen des Standorts ausgelegt. Wir sollten froh sein, dass wir auch ein generationenübergreifendes Wohnen inklusive Stadtteiltreff erhalten.“
Mit dem Konzept werden viele Dinge miteinander verbunden. Doch wir sind noch nicht am Ende des Weges.
Baudezernent Bert Flöck
Hans-Peter Ackermann (Grüne) befand: „Es ist gelungen, dass mehr als Einzelhandel entstehen soll.“ David Hennchen (FDP): „Wir begrüßen das Projekt und fordern es auch für andere Stadtteile, da es schädlich ist, wenn Leute quer durch die Stadt fahren.“ Baudezernent Bert Flöck (CDU) sagte: „Mit dem Konzept werden viele Dinge miteinander verbunden. Doch wir sind noch nicht am Ende des Weges.“