Überregionale Müllsammelaktion startet am Samstag - Sechs Gruppen beteiligen sich im Stadtgebiet
RhineCleanUp: Koblenzer beteiligen sich am Samstag an großer Müllsammelaktion
An den Ufern des Rheins sind nicht nur Plastikflaschen und Tüten zu finden, sogar alte Fahrräder werden dort entsorgt. Mehrere Gruppen wollen beim RhineCleanUp rund um Koblenz Müll aufsammeln.
Marc Thielen

Plastikflaschen, Tüten und sogar ganze Fahrräder: An den Ufern des Rheins findet sich so einiges, was da nicht hingehört. Um das zu ändern und auf das Thema hinzuweisen findet am Samstag, 14. September, der zweite RhineCleanUp statt.

Waren es 2018 noch rund 10.000 Teilnehmer in 59 Städten und Gemeinden, so sind die Veranstalter in diesem Jahr deutlich ehrgeiziger: 20.000 Helfer in 100 Kommunen sollen den Fluss vom Müll befreien. Pressesprecher Joachim Umbach zeigte sich optimistisch: „Stand jetzt haben wir 171 Gruppen in 99 Kommunen“. Und auch sechs Koblenzer Gruppen nehmen teil – die RZ stellt sie vor:

„Wir sind eine bunt gemischte Gruppe von zwölf Koblenzerinnen“, sagt Gabi Linker, die mit ihrer Gruppe „Koblenzer Frauenpower“ bei der Aktion mitmacht. „Uns allen ist es ein Anliegen, den angeschwemmten Plastikmüll wegzuräumen“, sagt sie. Das machen sie zwischen dem Neuendorfer Campingplatz und dem Rheinhafen.

Dieser Abschnitt, sagt Linker, liege ihr besonders am Herzen. „Meine Mutter und Großmutter stammen aus Neuendorf“, erzählt sie. Linker selbst wohnt nicht dort, trifft sich aber häufig mit Freundinnen am Ufer. „Die Rheinwiesen sind so schön, man trifft dort viele Leute, und das Flair ist einfach toll“, schwärmt sie. Außerdem, sagt Linker, gehe es mit dem Stadtteil in den vergangenen Jahren wieder bergauf. Durch die Aktion möchten die Frauen ihren Teil dazu beitragen. Aber auch das gemeinsame Erlebnis zählt. „Wir wollen einen schönen Vormittag verbringen und nehmen auch die Hunde mit“, sagt Linker.

Die 22-jährige Laura Wölbert geht auch privat regelmäßig Müll sammeln: „Neulich musste ich dem Ordnungsamt erst einmal erklären, dass ich den Müll nicht illegal entsorge, sondern aufsammle“, sagt sie lachend. Beim RhineCleanUp ist Wölbert mit ihrer Gruppe „Clean Confluentes“ dabei, die aus rund 30 Personen besteht. „Davon kenne ich aber nur drei persönlich“, sagt sie. Die anderen haben sich im Internet für ihre Gruppe angemeldet. Gemeinsam räumen sie am Aktionstag das Ufer zwischen dem Freibad Oberwerth und dem Stadion auf. Damit hofft Wölbert, möglichst viele Menschen zu erreichen und ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen.

Wenn nicht wir, wer dann“, dachte sich Andreas Brunke und benannte auch gleich seine Gruppe nach dem Motto. Wenn er nach der Arbeit mit dem Zug in Ehrenbreitstein ankommt, radelt er jeden Tag am Rhein entlang Richtung Asterstein. „Überall sieht man Dreck“, sagt er. „Und wer soll den wegmachen, wenn nicht die Bürger, die ihn produzieren?“. Gemeinsam mit seinem Nachbarn beschloss er deshalb, die Gruppe zu gründen.

Und auch die Koblenzer Parteien beteiligen sich. „Für die CDU ist der Schutz des Wassers ein wichtiges Thema“, sagt Stadtratsmitglied Ernst Knopp. Deshalb hätten sich die Ortsverbände auch schon an den Dreck-weg-Tagen beteiligt. Beim RhineCleanUp sind sie zum ersten Mal dabei. Wie viele Helfer mitmachen, das weiß Knopp noch nicht genau. „Der Kreisvorstand wird dabei sein, und wir wollen die Ortsverbände aktivieren“, erklärt er. Dabei wollen sie das Rheinufer zwischen der Bendorfer Brücke und dem Koblenzer Rheinhafen vom Müll befreien.

Für Kathrin Laymann, umweltpolitische Sprecherin der Freien Wähler, hat das Projekt vor allem eine symbolische Bedeutung: „Der Rhein eignet sich gut für die Aktion, weil er durch mehrere Länder fließt“, sagt sie. „Außerdem wird einem dadurch die Verantwortung bewusst, die man als Anwohner hat“. Neben den genannten Gruppen nimmt auch der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen der Stadt teil.

Alle Informationen zur Aktion am 14. September sind im Internet unter www.rhinecleanup.org zu finden.

Von unserem Mitarbeiter Marc Thielen

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