Jakob Kneip, 1881 in Morshausen im Hunsrück geboren, studierte Philosophie, Germanistik und neuere Sprachen in Bonn mit Auslandsaufenthalten in London und Paris. Anschließend arbeitete er als Lehrer in Wiesbaden, Hadamar, Diez und ab 1921 in Köln. Im Jahr 1927 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Hampit der Jäger“ und lebte ab 1929 als freier Schriftsteller – zunächst noch in Köln, ab 1941 in Pesch in der Eifel.
Mitbegründer eines Dichterkreises
Kneip war Mitbegründer des 1912 gegründeten rheinischen Dichterkreises „Werkleute auf Haus Nyland“ sowie des Rheinischen Dichterbundes (1926 gegründet) und von 1946 bis 1949/50 erster Präsident des von ihm mitbegründeten Rheinischen Kulturinstituts in Koblenz. Kneip verstarb 1958 an den Folgen eines Eisenbahnunfalls.
27 Briefe und mehrere Postkarten
Bei dem jetzt erworbenen Konvolut handelt es sich um 27 Briefe und mehrere Postkarten, die der Schriftsteller zwischen 1925 und 1941 an Charlotte Ströher (1895– 1991), die Witwe des Malers Friedrich Karl Ströher (1876–1925) schrieb, teilt das LBZ mit. Friedrich Karl Ströher gilt als einer der bekanntesten Künstler des Hunsrücks. Er lebte und arbeitete lange Jahre in Paris und Berlin, bevor er sich Anfang der 1920er-Jahre in seinem Heimatort Irmenach niederließ.
Die Briefe haben meist privaten Charakter. Jakob Kneip wollte der Witwe Beistand leisten, und sich darum bemühen, das Andenken an Friedrich Karl Ströher im Hunsrück zu bewahren. Die Rheinische Landesbibliothek, die als Regionalbibliothek des ehemaligen Regierungsbezirks Koblenz die Werke Jakob Kneips sammelt und aufbewahrt, bewertet diese Neuerwerbung von Autografen des Dichters als wertvolle Bereicherung des Bestandes.