Der Aufstieg zur Aussichtsplattform des Hexenturms bildet den Höhepunkt der mittelalterlichen Exkursion. Ein Blick von dort oben verrät, dass das Geschehen zu Land und zu Wasser allmählich Fahrt aufnimmt.
Nach und nach erobern Ausflugsdampfer und Partyschiffe den mächtigen Fluss. Gleichzeitig füllt sich die Rheinpromenade mit Besuchern aus nah und fern. Aus Boppard ist beispielsweise Gisela Rothe angereist. „Obwohl sich bei uns der Schiffskonvoi formiert, haben wir kein eigenes Feuerwerk“, bedauert sie, die regelmäßig in Rhens „strandet“.
Mehr zufällig sind Achim Sudkamp und Ulrike Herten hier gelandet. Die aus Neuss Stammenden hatten bei ihrer Radtour von Dieblich nach Koblenz eine überfüllte Stadt vorgefunden, was sie veranlasste, ihre Reise bis Rhens fortzusetzen. „Vom Feuerwerk haben wir erst hier erfahren“, versichern die beiden, während sie den Wein aus der Region genießen. Allerdings zwingt sie der Ausflug mit dem Rad noch vor Einbruch der Dunkelheit zur Rückfahrt an die Mosel.
Mit einem Imbiss- und einem Kuchenstand sorgen die Rhenser Pfadfinder für das leibliche Wohl. In vier Stunden werden Janika Dillmann, Marcella Loffredo und Selina Heubes abgelöst. Bis dahin wollen sie die Vereinskasse durch den Verkauf von Selbstgebackenem so gut wie möglich auffüllen. „Die letzte Uferparty hatten wir vor fünf Jahren. Dadurch war die Vorfreude hier im Ort sehr groß“, verraten die drei jungen Rhenserinnen. Hinzu kommt, dass Stadtbürgermeister Jörg Schüller eine Gesandtschaft aus der englischen Partnerstadt Bramley begrüßen darf. In zwei Jahren feiert man 40-jährige Freundschaft.
Es sind nicht nur die Partyzonen, die sich die Gäste des Feuerwerks als Aufenthaltsort auswählen. Abseits davon bietet die Rheinpromenade genügend Gelegenheit, sich auf Bänken und Liegestühlen niederzulassen, um die relative Ruhe zu genießen. Philippe und Martine Fache sind aus der Normandie angereist, um das Obere Mittelrheintal zu erkunden. „Gestern sind wir an der Loreley entlanggewandert, um heute von unserer Wirtin zu erfahren, dass Rhein in Flammen ist“, erklärt Deutschlehrerin Martine.
Auf dem Weg nach Spay stößt man sogar auf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hatzenport, die ihre rheinischen Kollegen unterstützen. Währenddessen ist die Bühne auf dem Boxelöfterplatz in der Hand von Entertainer Tomy Schalala, dessen reichhaltiges musikalisches Repertoire die Besucher der Wiese am Rheinufer in Stimmung hält. Jetzt fehlt nur noch das Feuerwerk.