Während der jüngsten Stadtratssitzung in Mülheim-Kärlich konnte Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Pryzybilla auch mehrere Ratsmitglieder nachträglich ehren, die bei einer früheren Veranstaltung nicht dabei sein konnten. Sie hätten „entschuldigt gefehlt“, sagt Pryzybilla. Grund war ihre ehrenamtliche Tätigkeit, für die sie eigentlich die Ehrenurkunde vom Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz bekommen sollten.
Nun war es so weit: Ausgezeichnet wurde auch Stadtbürgermeister Gerd Harner (FWG) für 20 Jahre kommunalpolitische ehrenamtliche Arbeit. Pryzybilla erinnerte in diesem Zuge an das erste Treffen der beiden im karnevalistischen Kontext, an die Zusammenarbeit in Kitabelangen und auch an die eine oder andere Diskussion: „Reibung erzeugt Hitze“, fasste Pryzybilla zusammen. Für 25 Jahre ehrenamtliches Engagement mit Einbringung „sozialdemokratischer Werte“, wie Pryzybilla sagte, wurde Achim Bermel (SPD) ausgezeichnet, für 30 Jahre Wolfgang Mannheim (CDU), der seinen „unternehmerischen Sachverstand dem Verwaltungssachverstand entgegenhält“.
Ebenfalls seit 30 Jahren ist „das Zahlengedächtnis der Stadt und der Verbandsgemeinde“, Joachim Rünz (CDU), ehrenamtlich in der Kommunalpolitik tätig. 40 Jahre lang legt Albert Weiler (Beigeordneter), als „Urgestein der Kommunalpolitik“ sinnbildlich „den Finger in die Wunde“, lobte Przybilla. „Aber hitzige und kontroverse Diskussionen gehören eben dazu.“ Er persönlich möge den Diskurs, die Herausforderung, stellte der Verbandsgemeindebürgermeister in seiner Rede klar. Ebenso wie die Vielschichtigkeit der agierenden Personen, die zum einen als Ratsmitglieder erlebt werden, zum anderen aber auch als Personen in ihren jeweiligen Berufen, deren Hintergrund sie ebenfalls immer mitbringen: „Menschen sind immer mehrdimensional – im Rat und dann auch noch in ihrem Hauptberuf“, sagte Pryzybilla weiter.