Von unserem Redaktionsleiter Ingo Schneider
Und so wird man in Lay immer schon misstrauisch, wenn die Zeit seit der jüngsten Ankündigung, es werde sich bald etwas tun, vergeht, ohne das dass auch wirklich sichtbar der Fall ist. Zuletzt hatte es im Layer Ortsbeirat im Oktober 2014 die Information gegeben, dass „in den nächsten Wochen“ das Planfeststellungsverfahren beginnen sollte. Jetzt soll aber wirklich bald die erste größere, planerische Hürde genommen werden: Wie der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz auf Nachfrage unserer Zeitung ankündigt, soll noch in diesem Monat das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.
Ziel ist es, auf diesem Weg das Baurecht für den Radweg zu erlangen, berichtet LBM-Sprecherin Birgit Küppers. „Die Unterlagen wurden vom Ingenieurbüro zusammengestellt und werden aktuell seitens des LBM geprüft.“ Es sei damit zu rechnen, dass die Unterlagen im März 2015 bei der Genehmigungsbehörde eingereicht werden, zur Einleitung des Planfeststellungsverfahrens.
Wie lange dann die konkrete Umsetzung auf sich warten lassen wird, ist noch nicht absehbar. Erst wenn tatsächlich Baurecht für den Radweg geschaffen und das Projekt in das Bauprogramm aufgenommen sei, könne man sich dazu äußern, so Küppers. 16 bis 18 Monate Bauzeit hatten die Planer im Jahr 2013 veranschlagt.
An der Planung für die Umsetzung, wie sie bereits vorgestellt wurde (die RZ berichtete), hat sich dagegen nichts geändert. Küppers: „Die Planung ist immer noch aktuell.“ Und so sieht sie aus: Der Radweg soll an der Schiffsanlegestelle in Moselweiß beginnen und an der Einmündung zur Legiastraße enden. Auf einer Breite von 2,50 Meter wird er entlang der B 49 an der Uferseite verlaufen. Auf eine Lösung auf Weinbergsseite hatte man sich mit den betroffenen Winzern über Jahre nicht verständigen können. Jetzt also wird der Weg mit einer Länge von knapp 3 Kilometern direkt am Ufer verlaufen, zum Teil über Randbalken und Kragarme. Von der Fahrbahn wird er durch Streifen und Schutzeinrichtungen getrennt. In Lay wird es zwei zusätzliche Verkehrsinseln mit Querungshilfe geben.
Ob es noch weitere Hindernisse geben wird, ist aus Sicht des LBM derzeit noch nicht zu sagen. Küppers: „Das wird sich im Zuge der Offenlage beziehungsweise anhand der darauf folgenden Einwendungen zeigen.“
Teile der Weinbergsmauer wurden im vergangenen Jahr aus aktuellem Anlass mit Netzen gesichert. Die einzige außerplanmäßige Änderung, wie der LBM betont. „Diese war aufgrund der Sicherheit des Straßenverkehrs notwendig. Andere Ausbesserungsmaßnahmen an der Mauer haben aber grundsätzlich keinen Bezug zur geplanten Maßnahme.“
Wie es mit den Kosten des Projekts und mit der Finanzierung aussieht? Im Jahr 2013 hatte sich der LBM auch bereits zu den Kosten geäußert, hatte diese damals mit 8 Millionen Euro beziffert. Allerdings inklusive einer parallelen Erneuerung der B 49 auf dem betroffenen Teilstück sowie der Erneuerung der Wingertsmauern. Zur Finanzierung will sich der LBM aber derzeit nicht äußern. „Vor Erlangen des Baurechts kann keine Finanzierung sicher gestellt werden“, betont Sprecherin Birgit Küppers. Die Stadt Koblenz hat zwar natürlich am Bau des Radwegs ein Interesse, mit der Umsetzung aber weiter nichts zu tun. Das ist eine reine Sache des LBM, wie Stadtpressesprecher Thomas Knaak auf Nachfrage der RZ betont.
Wenn es übrigens wirklich zum Bau des Radwegs kommt, wird man in Lay aufatmen und sich freuen. Die Freude endet dann aber spätestens am Ortsausgang moselaufwärts. Denn: Auch wenn eine Fortführung des geplanten Radwegs in Richtung Dieblich ebenfalls bereits seit Jahren gefordert wird, darf man derzeit nicht darauf hoffen. Dazu befragt, teilt LBM-Sprecherin Birgit Küppers mit, „dass hierzu derzeit keine Überlegungen anstehen“.