Im Vordergrund des interkommunalen Projekt steht klar die Vernetzung der beiden touristischen Regionen und die Schaffung neuer attraktiver Angebote sowohl für Besucher als auch für Einheimische. Aber der Radweg kann und soll nicht nur der Naherholung dienen, sondern nach Möglichkeit auch für Pendler zur echten Alternative zur Straße werden, betonen die VG-Chefs.
Mittlerweile ist die gesamte auszubauende Strecke, die rund 2,4 Kilometer über Ochtendunger und knapp 3,7 Kilometer über Bassenheimer Gebiet verläuft, komplett freigeschnitten worden. Während der Bassenheimer Teil damit bereits für den Ausbau präpariert ist, müssen auf Ochtendunger Seite zunächst noch geschützte Kleinreptilien in Ausweichquartiere umgesiedelt werden. Die sogenannte Vergrämung der Mauer- und Zauneidechsen, erfolgt mithilfe von Folien, die über die Bahngleise gespannt werden. Auf diese Weise sollen die Tiere das Gleisbett verlassen und in bereits errichtete Ausweichquartiere umziehen. Die Aktion muss bis April abgeschlossen sein.
In der Zwischenzeit müssen die Verbandsgemeinden auf den Bewilligungsbescheid über die Zuschüsse des Landes warten. Denn erst dann kann die rund 3,6 Millionen Euro teure Ausbaumaßnahme ausgeschrieben werden. „Wir stehen in engem Kontakt mit dem und rechnen in den nächsten Tagen damit“, betont Georg Hollmann. Realistisch wäre ein Baubeginn daher frühestens Mitte Mai. Insgesamt soll der Ausbau rund ein Jahr dauern.
Die Zeit sinnvoll nutzen will man in der VG Weißenthurm unter anderem damit, den Radwanderweg sinnvoll an weitere Strecken anzubinden und so ein weit verzeigtes Netz zu schaffen, von dem auch Pendler, die nach Koblenz oder zum Industriepark A 61 fahren müssen, profitieren können. So findet laut Hollmann beispielsweise bereits am kommenden Dienstag ein Gespräch zwischen den VGs Weißenthurm und Pellenz sowie der Stadt Koblenz und dem Landesbetrieb Mobilität statt, bei dem es um verschiedene Anbindungen des neuen Radwanderwegs – zum Beispiel – an den Radweg Bassenheim–Saffig – an bestehende Wirtschaftswege gehen soll. „Da wollen wir jetzt an einer konkreten Umsetzung arbeiten“, betont der VG-Chef, der sich zudem außerordentlich darüber freut, dass die Stadt Koblenz nach seinen Informationen offenbar nicht mehr für die Strecke zwischen Bassenheim und Koblenz-Lützel am Trassensicherungsvertrag mit der Bahn festhält.
Eine somit mögliche Entwidmung der Bahnstrecke 3015 Lützel–Bassenheim wäre die Voraussetzung für einen Ausbau der Trasse zu einem Radweg. Zwar hatte die Koblenzer Stadtverwaltung im vergangenen Jahr einen Beschluss zur Entwidmung vorbereitet, im Rat wurde der Punkt aber zunächst abgesetzt. Dennoch begrüßen es Georg Hollmann und Maximilian Mumm sehr, dass nun auch in der Stadt Koblenz Bewegung in der Sache ist.