Vor allem an der Kreuzung von Casino- und Schlossstraße herrscht oft Chaos - Radler sind froh über Nord-Süd-Verbindung
Radler sind froh über Fahrradstraße in Koblenz: Doch noch fahren viele Autos falsch
Vor allem die Stelle an der Ecke von Schlossstraße und Casinostraße bereitet Autofahrern Probleme: Viele verstehen nicht, dass das Schild „Fahrradstraße“ bedeutet, dass Autos hier nicht reinfahren dürfen, es sei denn, es wäre ausdrücklich erlaubt.
Sascha Ditscher

Vor allem an der Kreuzung von Casino- und Schlossstraße herrscht oft Chaos auf der Nord-Süd-Verbindung.

Vor allem die Stelle an der Ecke von Schlossstraße und Casinostraße bereitet Autofahrern Probleme: Viele verstehen nicht, dass das Schild „Fahrradstraße“ bedeutet, dass Autos hier nicht reinfahren dürfen, es sei denn, es wäre ausdrücklich erlaubt.
Sascha Ditscher

Die Autofahrerin ist verzweifelt: „Aber wir müssen zu unserem Kinderarzt!“, sagt sie, als sie von der Schlossstraße aus in die Casinostraße einbiegen will, wie sie es gewohnt war. Das Schild „Fahrradstraße“ versteht sie nicht so, dass sie als Autofahrerin nicht reinfahren darf. „Ach so, ja, bei Fußgängerzone bedeutet es auch, dass man nicht reinfahren darf“, sagt sie dann nachdenklich. Aber weil die Zeit drängt, fährt sie eben doch, auch wenn sie es jetzt besser weiß.

Noch immer passiert dies im Minutentakt: Autos biegen in die Straße ein oder wenden in der Kreuzung von Schlossstraße und Casinostraße. „Ich weiß gar nicht, wie ich hier jetzt wieder rauskomme“, sagt eine junge Frau und nimmt den Hinweis zur Neustadt gern entgegen. Ein Fußgänger kommt herübergeschlendert. „Erklären Sie es mir auch noch mal“, sagt er zur Reporterin. „Ach so ist das!“

Während Autofahrer fluchen und sich falsch verhalten, sind die, für die die Straße eingerichtet wurde, zufrieden: „Mega!“, sagt Anne Kathrin Müller. Sie wohnt mit ihrer Familie in der Vorstadt und ist richtig froh, dass sie nun eine sichere Verbindung hat, zumal oft ihr Kind im Fahrradsitz dabei ist. „Unten in der Südallee lässt der Belag noch zu wünschen übrig, aber das wird ja auch bald gemacht“, sagt sie. „Wir wohnen seit fünf Jahren hier, und man merkt wirklich, dass sich etwas tut.“

Radler nehmen „ihre“ Straße gut an.
Sascha Ditscher

Auch Radfahrer Olaf Rompf ist begeistert von der Fahrradstraße, sieht nur in den Randbereichen wie in der Stegemannstraße noch Anpassungsbedarf. „Denn durch die geänderte Einbahnregelung für Autofahrer ergeben sich für Radfahrer dort knifflige Situationen“, sagt er, lobt die Maßnahme aber als guten Schritt. Jetzt wünscht er sich noch, dass die Ampeln über die Neustadt besser geschaltet würden und die Seilbahn so fährt, dass man sie als Pendler gut nutzen kann. „Das wäre wirklich super.“

Sehr gut finden alle zufällig befragten Radfahrer die Maßnahme. Noch hat sich nicht alles eingespielt, beobachten auch sie – zumindest aber sorgt ein Schild an der Einmündung zum Friedrich-Ebert-Ring jetzt für mehr Klarheit, dass hier nur Radfahrer rausfahren dürfen, keine Autofahrer. Das passiert offenbar zumindest seltener seitdem. Dass die Ampel für Radfahrer an dieser Stelle später grün wird als die für Fußgänger soll übrigens dazu führen, dass man dann in einem Rutsch durchfahren kann.

Dass die Zufahrt zum Friedrich-Ebert-Ring nur für Radfahrer erlaubt ist, macht ein provisorisches Schild jetzt klarer.
Sascha Ditscher

Einspielen muss es sich noch bei den Autofahrern, zumal die Beschilderung es auch jenen, die eigentlich nichts Falsches machen wollen, nicht ganz einfach macht. Nicht jeder weiß eben, was es bedeutet, auf einer Fahrradstraße unterwegs zu sein. Die wichtigsten Regeln:

    • Fahrradfahrer haben auf jeden Fall Vorrang auf der Straße. Sie dürfen auch nebeneinander fahren. Die Höchstgeschwindigkeit ist 30 km/h, aber wenn Radfahrer vor einem Auto fahren, muss dieses sich anpassen.
    • Wo es nicht ausdrücklich erlaubt ist, bedeutet das Schild „Fahrradstraße“, dass Autos und Motorräder keine Zufahrt haben.
    • In bestimmten Bereichen der Casinostraße sind Anlieger erlaubt – zum einen von der Friedrichstraße/Stegemannstraße Richtung Schlossstraße, zum anderen von der Schlossstraße Richtung Luisenstraße –, aber eben nur als Anlieger. Der Durchgangsverkehr soll aus der Straße rausgenommen werden.
    • Die Autos, die aus Seitenstraßen wie der Luisen- oder der Friedrichstraße kommen, müssen Vorfahrt achten.

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