Bei den aktuellen Ergebnissen des Fahrradklima-Tests des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat sich die Stadt Koblenz verbessern können, ebenso wie schon 2022, als sie sogar zu den größten Aufsteigern zählte – wenn auch von einem recht niedrigen Niveau.
In der Stadtgrößenklasse 100.000 bis 200.000 Einwohner ist Koblenz nun bei der Befragung im Jahr 2024 von Platz 29 auf Platz 16 geklettert, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung. „Die Arbeit der vergangenen Jahre hat also positiven Anklang gefunden“, bewertet Oberbürgermeister David Langner (SPD) die Entwicklung.

Auch der Koblenzer Radverkehrsbeauftragte Tobias Weiß-Bollin freut sich über das Ergebnis „und die erneute deutliche Verbesserung gegenüber dem letzten Fahrradklima-Test aus dem Jahr 2022“. Fast hätte es Koblenz erneut zum Aufsteiger der Städte-Kategorie geschafft, berichtet Weiß-Bollin, liegt aber diesmal knapp hinter der Stadt Siegen. „Besonders erfreut uns, dass die Koblenzerinnen und Koblenzer die Fahrradförderung in jüngster Zeit sowie den Stellenwert des Radverkehrs in der Stadt positiv bewerten. Das zeigt uns, dass die Veränderungen wahrgenommen werden und sich die Situation für Radfahrende im Alltag insgesamt verbessert.“
So sind laut Pressemeldung der Stadt seit dem letzten Klima-Test unter anderem Uferwege am Rhein auf fünf Kilometern Länge ausgebaut, ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof eröffnet, Radinfrastruktur am Wallersheimer Weg, Langemarkplatz, Universitätsstraße, Andernacher Straße und Simmerner Straße verbessert worden.
Mehr als 1000 Städte und Gemeinden werden bewertet
Beim Fahrradklima-Test werden alle zwei Jahre Nutzer aufgefordert, ihre Bewertungen in vielen Einzelpunkten abzugeben. Im Jahr 2024 haben rund 213.000 Radfahrerinnen und Radfahrer am Fahrradklima-Test teilgenommen – und das, obwohl erstmals eine Authentifizierung zur Teilnahme erforderlich war, so der ADFC. Insgesamt kamen 1047 Städte und Gemeinden in die Wertung,
Bei der Auswertung würdigt der ADFC für Koblenz insbesondere die Punkte Fahrradförderung in letzter Zeit, Ampelschaltungen und Oberfläche der Radwege als Stärken im Vergleich zu den anderen Städten dieser Größenkategorie. Als Schwächen werden öffentliche Fahrräder/Fahrradverleih, Öffnung der Einbahnstraßen und zügiges Fahren genannt.

Sieger in der Größenordnung über 100.000 Einwohner ist dem Test zufolge übrigens Erlangen wie schon beim Test zuvor. Die Stadt erzielt die Note 3,13, gefolgt von Darmstadt (3,5) und Oldenburg (3,58). In unserer Region haben auch Neuwied und Mayen in den jeweiligen Größenordnungen mitgemacht und beide mit der Note 4,5 abgeschnitten.

Radfahren in Koblenz: Freude oder Trauerspiel?
Laster brausen vorbei, von vorn nimmt einem ein Linksabbieger die Vorfahrt: Radfahren in Koblenz ist oft nur was für Mutige. Aber es ist sinnvoll, dass mehr Menschen aufs Rad umsteigen, aus ökologischen Gründen.
Nach dem Test ist vor dem Test: Der Pressemitteilung der Stadt zufolge sind aktuell wichtige Projekte unter anderem der Ausbau der Südallee zur Fahrradstraße, der Neubau des Geh- und Radwegs an der Horchheimer Brücke, der Neubau der Pfaffendorfer Brücke mit beidseitigem getrennten Zweirichtungsradwegen, der Radweg entlang der Beatusstraße und der Bau der Radbrücke zwischen Goldgrube und Rauental.