Am Schloss und am Clemensplatz
Polizei trennt Demonstranten in Koblenz voneinander
"Gemeinsam für Deutschland": Die Demonstration kam am Koblenzer Schloss zusammen.
Winfried Scholz

Am Mittag begann in Koblenz die Demonstration „Gemeinsam für Deutschland“, ein linkes Bündnis hatte unter dem Motto „Gemeinsam gegen den Faschismus“ dagegen mobil gemacht. Die Polizei zieht eine positive Bilanz des Tages, Vorfälle gab es dennoch.

Am Mittag ging es los, nach Polizeiangaben zog sich das Geschehen bis in den späten Nachmittag hinein: Zu zwei Demonstrationen kamen am Samstag Menschen in Koblenz zusammen. Zunächst war vor einigen Tagen bekannt geworden, dass in Koblenz – wie in anderen Städten – unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ demonstriert werden sollte. Ein Bündnis vor allem linksdemokratischer Parteien und Gruppierungen hatte in Folge in der Rhein-Mosel-Stadt eine Gegendemonstration organisiert, betitelt mit „Gemeinsam gegen den Faschismus“, angemeldet hatte diese Gegendemonstration die Koblenzer Linkspartei. Gruppierungen aus dem Umfeld der Antifa nahmen ebenfalls an dem Protest teil und versuchten teils eigene Aktionen durchzuführen.

Versammlung am Schloss

Ab etwa 12 Uhr begannen die zunächst rund 100 Teilnehmer der Ursprungsdemo, sich am Schloss zu versammeln. Im Laufe des Nachmittags waren hier unter anderem Deutschland- und Friedensflaggen zu sehen, auch Russlandfreunde schwenkten Fahnen. Die Teilnehmer der Gegendemonstration versammelten sich ab 12.40 Uhr, so schreibt es die Polizei in einer Mitteilung, am Hauptbahnhof und bewegten sich von dort aus durch die Innenstadt. Hier war zunächst von rund 500 Personen die Rede.

Auf der Gegenkundgebung sprach der Landesvorsitzende der Linken, Dave Koch.
Winfried Scholz

Während des Nachmittags füllten sich die jeweiligen Reihen der Demonstranten. Gegen 14 Uhr fand die Kundgebung zu „Koblenz gemeinsam gegen den Faschismus“ auf dem Clemensplatz statt, etwa 800 Menschen nahmen hier nach Polizeiangaben teil. Gegen 14.15 Uhr begann die Auftaktveranstaltung „Gemeinsam für Deutschland“ am Schloss mit laut Polizei etwa 450 Personen.

Es gab während der Demonstrationszüge mehrere Vorkommnisse, wie die Polizei mitteilt. So beschädigten linke Demonstranten einen Infostand der Alternative für Deutschland (AfD) am Löhrrondell. „Im Zuge des tumultartigen Vorfalls wurde eine Person leicht verletzt“, schreibt die Polizei. „Nach der polizeilichen Sachverhaltsaufnahme konnte der Stand wieder errichtet und weiter betrieben werden.“ Auch gab es etwa gegen 13 Uhr eine Blockade vermummter Personen in der Clemensstraße und der Poststraße, die von der Polizei aufgelöst wurden, wobei drei der Einsatzkräfte leicht verletzt wurden.

40 Strafverfahren eingeleitet

Trotz solcher Vorkommnisse sei es gelungen, die „unterschiedlichen Gruppierungen zu trennen und so ein Zusammentreffen zu verhindern“, schreibt die Polizei zusammenfassend und hebt einen insgesamt „friedlichen Verlauf“ hervor. Es seien im Rahmen des Einsatzes über 100 Identitätsfeststellungen durchgeführt und über 50 Platzverweise erteilt worden, in 17 Fällen erfolgten „Ingewahrsamnahmen“, so die Beamten. „Insgesamt mussten über 40 Strafverfahren eingeleitet werden, überwiegend aufgrund von Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.“

Ein ausführlicher Bericht folgt.

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