Dabei scheint der Eindruck steigender Fallzahlen nicht zuzutreffen. Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für das Jahr 2016 (das sind die aktuellsten Zahlen) im Bereich der Stadt Koblenz jedenfalls 465 Fälle von „Sachbeschädigungen an Kfz“ auf – 164 weniger als im Vorjahr. Auch im gesamten Bereich der Polizeidirektion Koblenz, die auch die Region um die Stadt herum beinhaltet, gab es 2016 einen relativ niedrigen Stand von unter 1000 Fällen. 2013 waren es beispielsweise fast 400 mehr. Insgesamt ist die Tendenz eher sinkend, berichtet die Pressestelle des Polizeipräsidiums.
Geahndet werden die Fälle übrigens nach dem Paragrafen 303 des Strafgesetzbuches: „Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“ – wenn er denn erwischt wird. „Bei den Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen liegt die Aufklärungsquote bei durchschnittlich 12 bis 17 Prozent. Und wenn dann in Koblenz ein solcher Täter geschnappt wird, handelt es sich statistisch gesehen wahrscheinlich um einen erwachsenen Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit. Zumindest waren von den im Jahr 2016 im Stadtgebiet ermittelten 52 Tatverdächtigen 46 erwachsen, 45 männlich, nur drei jugendlich, weitere drei heranwachsend (zwischen 18 und 21 Jahren), und 40 besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit.
Ob demoralisierende Erlebnisse beim Ausgehen und Feiern zu den Taten führen, ist freilich eine reine Spekulation. Allerdings häufen sich die Taten laut Polizeistatistik an Samstagen und Sonntagen. Auch freitags sind die Fallzahlen erhöht, was möglicherweise die Gewohnheiten von Nachtschwärmern widerspiegeln mag. Und: Zwischen April und September, also in der eher warmen Jahreszeit, passiert es fast doppelt so oft wie in den übrigen Monaten. tim