Peter Schmorleiz verstorben
Ohne ihn ist der Karneval in Koblenz um vieles ärmer
Peter Schmorleiz, hier im vergangenen Jahr bei der RKK-Gala, ist am Wochenende verstorben.
Dirk Förger

Am Wochenende ist Peter Schmorleiz plötzlich verstorben, mitten in seiner liebsten Jahreszeit, der fünften. Kaum jemand machte sich so sehr um den Karneval verdient wie der frühere RKK-Präsident. Ein Nachruf über ein Leben im Dienste der Fasnacht.

Wenn langjährige Weggefährten über Peter Schmorleiz sprechen, dann fallen oft Worte, die greifbar machen sollen, wie bedeutend er wirklich für den Karneval war. Ein echter „Gestalter“ sei er gewesen, ein „Vollblutkarnevalist“ heißt es dann beispielsweise. Einer, der „mit Leib und Seele die Fasnacht lebte“. Klar ist: Ohne Schmorleiz und seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz wäre die fünfte Jahreszeit in der Region in und um Koblenz heute um so manche Facette und Idee, manchen Ansatz, manche handfeste Veranstaltung ärmer.

Am Sonntag ist der frühere Präsident der Rheinischen Karnevalskorporationen (RKK) mit Sitz in Koblenz im Alter von 80 Jahren plötzlich gestorben. Freunde und Mitstreiter betrübt der plötzliche Verlust sehr, wie sie auf Nachfrage unserer Zeitung berichten. Hans Mayer, bis vor ein paar Monaten selbst RKK-Präsident, beschreibt Schmorleiz als sehr „engagierten und geselligen Menschen“, den er 18 Jahre lang kennen durfte. Seit vielen Jahren kannte auch der frühere Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Alexander Saftig, den Verstorbenen, Saftig und Schmorleiz waren einander freundschaftlich verbunden. „Ich mochte seinen Humor, seine trockene, doch scherzhafte Art und Weise, etwas zu formulieren“, erinnert sich Saftig.

Aus Mülheim-Kärlich stammend

Peter Schmorleiz stammt aus Mülheim-Kärlich, in seiner Heimatstadt verdiente er sich auch erste Sporen im Karneval. 1961 trat er in die Mülheimer Karnevals-Gesellschaft 1951 (MKG) ein. Beruflich war er lange Jahre im Landesdienst in der Koblenzer Bezirksbehörde tätig. MKG-Präsident wurde er 1972, trat 1980 mit dem Verein den RKK bei, deren Präsident er wiederum 1985 wurde – und 22 Jahre lang bleiben sollte. Für den Karneval machte er sich darüber hinaus in vielfältiger Weise verdient. Er war etwa Herausgeber und Chefredakteur des Karnevalsmagazins „Die Bütt“, begründete die „Carnevale Expo“ mit, rief den Zinnhannes-Kulturpreis mit ins Leben, war maßgeblich beteiligt an der Einführung von Landesmeisterschaften und – ab 2006 – Deutschen Meisterschaften im Gardetanzsport für Kinder, Junioren und Senioren. Generell lag ihm der Gardetanzsport besonders am Herzen.

Peter Schmorleiz (rechts) neben dem ehemaligen Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Alexander Saftig. Daneben stehen der Anfang Februar verstorbene Erwin Rüddel und, links außen, Horst Hohn von der RKK.
Horst Hohn

„Zusammen mit dem damaligen Ballettmeister Wolfgang Schoofs-Carrell und dem damaligen Bundesligaschiedsrichter Volker Huster schuf er die ersten Tanzturnierrichtlinien“, schreiben die RKK in ihrem Nachruf auf ihrer Internetseite. „Sein Ehrgeiz war es, dass der Gardetanzsport als offizielle Sportart auch in den Sportbünden Anerkennung finden sollte“, heißt es weiter.

Gute Verbindungen in die Politik

Schmorleiz nutzte seine guten Verbindungen zur Politik, um den Karneval voranzubringen. Beispielsweise wirkte er gemeinsam mit dem ebenfalls dieser Tage verstorbenen Erwin Rüddel, Bundestagsabgeordneter (CDU) und ebenfalls in der RKK aktiv, zum Wohle der Fasnacht. Dank dieses Engagements gab es manche Erfolge, wie etwa die Einsicht in der Politik, dass Karnevalsvereine gemeinnützig werden durften.

Für sein Wirken erhielt Peter Schmorleiz viele Auszeichnungen. Er war Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik. Nach seinem Ausscheiden als Präsident erhielt er die Ehrenpräsidentschaft der RKK, außerdem trug er den RKK-Sonderorden des Präsidenten. Hans Mayer verlieh ihm zudem noch 2024 den „Ehren-Goldenen-Narren“ für sein Lebenswerk. Aus den Händen von Alexander Saftig erhielt er den Ehrenkreiswackes beim Narrentreffen des Landkreises. Träger des Ehrenordens der Rhein-Zeitung war Schmorleiz ebenso, etliche weitere kleine und große Auszeichnungen kommen hinzu, zu viele, um sie alle hier aufzuzählen.

Er wird dem Karneval fehlen, sind sich Alexander Saftig, Hans Mayer und viele andere einig. „Es war jemand, der immer mit seinen Ratschlägen unterstützt hat“, sagt Hans Mayer. „Wir werden ihm und seinem Wirken für das Wohl des rheinischen Karnevals ein ehrenvolles Andenken bewahren“, heißt es im Nachruf der RKK.

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