Einer der Organisatoren ist Fabio Brischle. Er studiert im fünften Semester soziale Arbeit und engagiert sich in der Fachschaft Sozialwissenschaften sowie im Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta). Bei der Kundgebung betont er: „Wir fordern einen solidarischen Umgang mit der Energiekrise, der nicht auf unserem Rücken ausgetragen werden darf.“
Studierende fühlen sich im Stich gelassen
Johanna Wenzel, die im vierten Semester soziale Arbeit studiert und ebenfalls in der Fachschaft aktiv ist, bemängelt: „Die Entscheidung wurde von oben herab kommuniziert, und die Studierenden wurden dabei nicht mitgenommen.“ Die Vertreter der Studentenschaft hätten frühzeitig in die Entscheidungsfindung eingebunden werden müssen, sagt sie.
Die Entscheidung wurde von oben herab kommuniziert, und die Studierenden wurden dabei nicht mitgenommen.
Johanna Wenzel, studiert soziale Arbeit.
Jenny Thiel, die berufsbegleitend Bildung und Erziehung studiert und sich ebenfalls beim Asta engagiert, betont in ihrer Ansprache, dass die Gründe der Energiesparmaßnahme nachvollziehbar seien. Das Thema betreffe jeden und würde von jedem mitgetragen. „Dennoch ist die Entscheidung, die Hochschule für drei Wochen in den Onlinebetrieb zu versetzen, an den Belangen der Studierenden vorbeigegangen.“
Öffnungszeiten der Bibliothek sollen begrenzt werden
Viele Studierende hätten bereits während der Corona-Pandemie Einschränkungen erlebt, und manche Studierenden hätten zum ersten Mal im vergangenen Semester überhaupt in Präsenz studiert. Thiel kritisiert vor allem die reduzierten Öffnungszeiten der Bibliothek während des Onlinebetriebs im Dezember.
Die Entscheidung, die Hochschule für drei Wochen in den Onlinebetrieb zu versetzen, ist an den Belangen der Studierenden vorbeigegangen.
Jenny Thiel, studiert berufsbegleitend Bildung und Erziehung.
Da auch die Bibliothek nicht beheizt wird, sollen die Öffnungszeiten auf zwei Stunden wöchentlich reduziert werden – mit vorheriger Anmeldung. Dies sei im Alltag wenig praktikabel, bemängeln viele Studierende. Auch die Schließung der Mensa während der Onlinephase im Dezember sorgt bei vielen Studierenden für Unmut.
Rund 200 Studierende protestieren auf dem Campus der Hochschule Koblenz gegen eine Entscheidung der Hochschulleitung: Um Energie zu sparen, will man die Studierenden im gesamten Dezember ins Home Office schicken.Studenten demonstrieren gegen Schließung der Hochschule Koblenz: Wegen Energiekosten ins Home Office?
Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz, betont, man habe alle Maßnahmen zur Einsparung von Energie im Vorfeld sehr intensiv geprüft und sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Wir haben die Maßnahme frühzeitig und planbar kommuniziert. Wir werden im Dezember in den digitalen Betrieb gehen, das Semester ist dementsprechend organisiert“, erklärt Stoffel.