LED-Anzeigen regeln den Verkehr: Im Berufsverkehr morgens und abends stehen je zwei Fahrstreifen zur Verfügung
Nur drei Spuren auf der Pfaffendorfer Brücke: Drohen noch mehr Staus in Koblenz?
Leichte Unsicherheiten haben manche Autofahrer offenbar an dieser Stelle, wie die Verkehrsführung Richtung Stadt verläuft.
Doris Schneider

Seit dieser Woche gilt auf der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz Wechselverkehr auf drei Spuren: Der Härtetest wird vermutlich am Montag kommen, wenn die Ferien zu Ende sind und wieder viel mehr Autos in die Stadt fahren. Was Pendler beachten müssen und warum die Umstellung nötig ist: Die wichtigsten Infos.

Leichte Unsicherheiten haben manche Autofahrer offenbar an dieser Stelle, wie die Verkehrsführung Richtung Stadt verläuft.
Doris Schneider

1Die Fahrspuren: Aus den ehemals vier Fahrspuren auf der Pfaffendorfer Brücke werden nun drei. Um den Verkehr bestmöglich zu regeln, werden im Lauf eines Tages mal zwei Spuren für den Verkehr stadteinwärts, mal zwei für den Verkehr stadtauswärts zur Verfügung gestellt. Die Spuren sind etwas schmaler als vorher: Die beiden äußeren Spuren haben je 3,40 Meter Breite, die innere nur 3,30 Meter. Der Rad- und Fußweg auf der stadtauswärts rechten Seite ist nicht betroffen, er ist auch wieder bis zur B 42 geöffnet.

2Die Umstellungszeiten: Damit der Berufsverkehr möglichst störungsarm läuft, wird der Verkehr morgens auf zwei Spuren in die Stadt hineingelassen. Von 5.30 bis 10 Uhr rollen die Pendler also auf der für sie rechten und der mittleren Spur in die Stadt hinein. Dann wird umgestellt, und die Autos fahren von 10 bis nächsten Morgen um 5.30 Uhr auf der für sie rechten und mittleren Spur Richtung stadtauswärts. Im Moment sind samstags und sonntags durchgehend zwei Spuren stadtauswärts vorgesehen.

Die Umstellung erfolgt aus Sicherheitsgründen nicht gleichzeitig, wie eine Beobachtung der RZ zeigt: Einige Minuten lang ist die mittlere Fahrbahn in beide Richtungen gesperrt, damit sich keiner in die Quere kommt. Wenn sich herausstellt, dass die Zeiten der Umstellung nicht optimal sind, wird man nachjustieren, sagt Martin Becker von der Abteilung Brückenbau.

3Wie wird der Verkehr geregelt? Es sind mehrere Schilderbrücken über die Fahrbahn gespannt, an denen LED-Anzeigen mit weit sichtbaren roten X-en beziehungsweise grünen Pfeilen zu sehen sind. Zusätzlich sind an den Seiten neben der Fahrbahn LED-Tafeln angebracht, die anzeigen, wie der Verkehr fahren darf.

4Es gilt Tempo 30: Am Dienstagmittag stehen die Schilder noch nicht, aber sie werden kommen: Auf der Brücke gilt fortan Tempo 30, für die Busse weiterhin wie bisher Tempo 20. „Die Verschwenkungen sind doch markant“, sagt Ingenieur Martin Becker, da ist das aus Sicherheitsgründen sinnvoll. Nach wie vor dürfen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen nicht über die Brücke, das ändert sich nicht.

2+1 Wechselverkehrsführung Pfaffendorfer Brücke
In der Nacht sind die LED-Tafeln getestet und die Spuren markiert worden.
Sascha Ditscher

5Wo könnten die gefährlichen Stellen sein? Vor allem an zwei Stellen scheinen die Autofahrer ein wenig unsicher, zeigt eine längere Beobachtung auf der Brücke: Stadtauswärts gesehen ist die Situation unmittelbar vor dem Tunnel auf den ersten Blick nicht ganz eindeutig, weil die Spur geradeaus in den Tunnel mit einem roten X gesperrt zu sein scheint – die Tafel am Straßenrand aber zeigt an, dass die Einfahrt in den Tunnel mit einem Schlenker erlaubt ist.

In Gegenrichtung, stadteinwärts, sind die Autofahrer an der Stelle, wo sie zweispurig auf die bepflanzte Verkehrsinsel kurz vor dem sogenannten Aral-Ohr treffen, offenbar ein wenig unsicher, viele bremsen hier ab, zögern, ob sie vielleicht links an der Verkehrsinsel vorbei fahren sollen. Aber das sollen sie natürlich nicht.

Die Polizei berichtet auf Anfrage, der Verkehr laufe bisher reibungslos, insofern könnten keine „schwierigen Stellen“ genannt werden. „Aufgrund der noch andauernden Sommerferien wird derzeit jedoch auch nur ein mäßiges Verkehrsaufkommen verzeichnet“, so Pressesprecherin Verena Scheuer. Und auch Martin Becker sieht bislang alles gut laufen.

Die Situation vor dem Tunnel ist ein wenig gewöhnungsbedürftig , weil man erst spät auf diese Spur fahren soll.
Doris Schneider

6Warum ist die Umstellung überhaupt nötig? Auf der Pfaffendorfer Brücke muss für den Neubau die stadteinwärts führende rechte Fahrbahn gesperrt werden. Sie wird benötigt, um von dort aus Arbeiten zum Aufbau der neuen Brücke zu erledigen, die bekanntlich ja nur etwa 50 Zentimeter neben der alten Brücke errichtet wird. Der alte Fuß- und Radweg an dieser Seite ist ja schon abgerissen.

In einem Video auf der Internetplattform koblenzbaut.de erklärt Tiefbauamtsleiter Kai Mifka, dass in den Randbereichen gebaut werden muss und deshalb Platz für schweres Baugerät und Sicherheitsabstand für die Arbeiter nötig ist. Die 2+1-Verkehrsführung sei die beste Lösung, die man anbieten könne, weil im Berufsverkehr immer noch zwei Spuren zur Verfügung stünden.

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