Unerwartete Geburt dient der Zirkusfamilie Frank als Hoffnungsschimmer
Noch hat es keinen Namen: Wie plötzlich in Bendorf ein kleines Dromedar das Licht der Welt erblickte
Die Freude über die Geburt des Dromedarbabys war riesengroß.
Johannes Kirsch

Es kam ziemlich unerwartet: Der Zirkus der Familie Frank hat dieser Tage Nachwuchs bekommen, ein kleines Dromedar kam dort auf die Welt. Es ist ein Lichtblick für den Zirkus, der in Bendorf beheimatet ist - und keine einfachen Zeiten hinter sich hat.

Noch bevor ein schweres Gewitter aufzog, hatte die Dromedarstute der Familie Frank ihr Baby auf die Welt gebracht. Fotos: Johannes Kirsch
Johannes Kirsch

„Als alles vollbracht war, setzte plötzlich das Gewitter ein. Es donnerte und blitzte. Man hatte den Eindruck, dass die Dromedarstute die Geburt beendet haben wollte, ehe das Unwetter herbeizog.“ Dies sind die Gedanken, die dem Bendorfer Manolo Frank im Kopf schwirren, wenn er an Dienstagabend zurückdenkt. Denn während die Dromedare seines Zirkusbetriebs wie gewöhnlich draußen auf der Weide standen, bahnte sich etwas an, mit dem niemand aus Franks Familie gerechnet hatte: Eines der Dromedare gebar Nachwuchs.

Zuschauer zugegen

Obwohl das freudige Ereignis so plötzlich eintrat, waren auch einige Zuschauer aus der Nachbarschaft zugegen. Wann sieht man schließlich schon mal eine Dromedargeburt? Frank betont, dass er und seine Familie sich in der Vallendarer Straße sehr wohlfühlen und ein gutes Verhältnis zu den Anwohnern besteht: „Die Menschen hier sind sehr nett und hilfsbereit. Das tut nicht nur der Familie gut, sondern auch den Tieren.“

Die Freude ist bei den Franks auch deshalb so groß, weil die Familie schwierige Zeiten hinter sich hat. Als wäre die durch die Pandemie verursachte Flaute in der Zirkusbranche nicht schon genug Belastung gewesen, wurden die Franks, damals noch in Neuwied beheimatet, im Mai 2021 Opfer einer Brandstiftungsserie. Weite Teile der Ausrüstung wie Zirkuszelt, Tribüne und Materialanhänger fielen damals den zerstörerischen Flammen zum Opfer.

Die Freude über die Geburt des Dromedarbabys war riesengroß.
Johannes Kirsch

Dank der Vielzahl an Helfern und Spendern wagte die Zirkusfamilie aber den Neuanfang. „Ohne die großartige Unterstützung von vielen Seiten wäre der Wiederaufbau und der Umzug nach Bendorf kaum möglich gewesen. Wir sind sehr dankbar über die Hilfsangebote, die wir bis zum heutigen Tag erhalten haben“, erzählt Frank demütig. Trotz der Strapazen in der Vergangenheit strotzt der Zirkusmacher geradezu vor Optimismus und Zuversicht.

Die Tiere geben Mut und Kraft

Viel Mut und Kraft geben ihm zweifellos seine Tiere. Und ganz besonders jene Stute, die am Dienstag ein Fohlen zur Welt brachte. „Am Dienstagmorgen hätte keiner von uns gedacht, dass sich unser Dromedarbestand bis zum Sonnenuntergang vergrößern wird“, erzählt Frank mit einem Grinsen. Die Überraschung zeigt sich auch in der Tatsache, dass das zierliche und gegenüber Menschen spürbar scheue Dromedar nach namenlos ist. „Das soll sich aber bald ändern. Die Verhandlungen innerhalb der Familie sind noch im Gange“, schmunzelt der Bendorfer. Johannes Kirsch

Wer den Zirkus unterstützen will, kann dies per Geldspende an folgendes Konto tun: Kontoinhaberin Marina Alcaraz-Alvarez, IBAN DE41 5745 0120 0130 8720 54, Sparkasse Neuwied, Verwendungszweck: Zirkus Dschungel-Show.

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