Die Vallendarer Kirmes erhitzt immer noch die Gemüter, diesmal auf der Insel Niederwerth. In der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats äußerten Ratsmitglieder zum Teil heftige Kritik, weil die geänderte Verkehrsführung während der Kirmestage zu erheblichem Stau bei der Ausfahrt von der Insel geführt hatte. Bürgermeister Horst Klöckner (FWG) sagte: „Am ersten Tag stand mein Telefon nicht mehr still.“
Rückblick: Die Vallendarer Kirmesfreunde verkündeten froh: „Kirmes endlich wieder am Rhein.“ Dafür musste aber ein Teilstück der K83, die reguläre Ausfahrt von der Insel Niederwerth zur B42, gesperrt werden. Der von der Insel abfließende Verkehr wurde über den Bahnübergang neben dem Vallendarer Bahnhof geleitet.
Das ist auch die einzige Anbindung der Insel Niederwerth an die B42 bei Hochwasser. Die geänderte Verkehrsführung führte hauptsächlich aus zwei Gründen zu Komplikationen, wie Bürgermeister Klöckner gegenüber unserer Zeitung erläuterte. Die Schranke sei deutlich länger geschlossen geblieben, weil zurzeit mehr Bahnverkehr über die rechtsrheinische Strecke geführt wird. Daneben sei die Abfahrt nach links in Richtung Bendorf schwierig gewesen. Ratsmitglieder berichteten, die Leute seien nach rechts abgebogen und hätten dann auf dem Rewe-Parkplatz gewendet. Klöckner sagt: „Bei Hochwasser kommt kein Verkehr von rechts. Dann kann man einfacher nach links abbiegen.“

Das sagen Vallendarer Kirmesfreunde zu Polizeieinsätzen
Zwei Polizeieinsätze und zwei Festnahmen haben die Vallendarer Kirmes in diesem Jahr beschäftigt. Die Kirmesfreunde stellen klar: Die beiden Störer hatten sie vorher selbst vom Gelände eskortiert. So haben sie die Einsätze wahrgenommen.
Die geänderte Verkehrsführung wurde von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde der Verbandsgemeinde (VG) Vallendar angeordnet. Die erklärt auf Anfrage, die Anordnung sei nach sorgfältiger Abwägung aller relevanten Belange erfolgt. So habe man auch eine Ableitung des Verkehrs durch das nördliche Bahnviadukt, durch das die Zufahrt zur Insel erfolgt, geprüft. Dies hätte jedoch eine zusätzliche temporäre Ampel erfordert. Das hätte aber erhebliche Eingriffe in die bestehende Ampelsteuerung an diesem Verkehrsknoten der B42 erfordert. Daher habe man das aus organisatorischer und wirtschaftlicher Sicht als nicht praktikabel bewertet. Die Öffnung des Bahnübergangs sei mit der Deutschen Bahn AG abgestimmt worden, ebenso der komplette Entwurf des geänderten Verkehrsplans mit dem LBM und der zuständigen Straßenmeisterei. Die hätten keine Einwände erhoben.
Die VG erklärt weiter, das Ordnungsamt habe die Maßnahme regelmäßig begleitet und überwacht. Größere Staus habe es nur zu Berufsverkehrszeiten am Donnerstag und Freitag vor der Kirmes gegeben. Staus habe es auch wegen verkehrswidrigen Verhaltens von Autofahrern gegeben, die auf den Gleisen standen, obwohl der Verkehr davor noch nicht abgeflossen war. Resümierend stellt die VG-Verwaltung fest, man habe die Interessen der Gemeinde Niederwerth und der Stadt Vallendar gegenübergestellt. Die mit der Umleitung verbundenen Einschränkungen seien für alle Beteiligte zumutbar gewesen.