Im Rahmen des Förderprogramms „soziale Stadt Neuendorf“ wurde dieses Projekt angestoßen. Ziel sei es, die Koblenzer Stadtteile, in denen es soziale Brennpunkte gibt, neu zu gestalten. Dabei sollen die Bürger aus Wallersheim und Neuendorf nun mitreden können. Die Stadt Koblenz und das Quartiersmanagement luden vergangenen Freitag Anwohner in den Park am Büngertsweg ein, um mehr über die geplante Parkanlage zu erfahren und selbst Ideen zur Gestaltung einzubringen.
Lena Hörsch, welche die Idee für dieses Projekt in ihrer Masterarbeit erarbeitet hatte, stellt den Besuchern zu Beginn der Veranstaltung vor, wie der derzeitige Planungsstand aussieht. Im Zuge des Förderprojekts in Neuendorf soll nun auch das besagte Gebiet in Wallersheim, welches direkt an Neuendorf grenzt, durch den Grünzug aufgewertet werden. „Ziel ist es, die vorhandenen Grünflächen zu einer gesamten Grünfläche zu machen, mit Wegverbindungen direkt zum Rhein“, erklärt Hörsch. Man habe schon ungefähre Vorstellungen, wie die riesige Grünfläche gestaltet werden soll, wolle aber die Anwohner in diese Entscheidung mit einbinden. Die Organisatoren hoffen, dass der Grünzug durch dieses gemeinschaftliche Engagement später besser angenommen wird.
Auch der neue Koblenzer Baudezernent Andreas Lukas ist an diesem Nachmittag mit dabei. In seiner Ansprache sagt Lukas, dass die Stadtteile Neuendorf und Wallersheim einen Schwerpunkt seiner Arbeit darstellen werden. „Das Engagement für mehr Grünflächen ist auch immer ein Kampf gegen den Vandalismus“, merkt er an. Den sozialen Zusammenhalt zu stärken sei daher umso wichtiger. Er freue sich darauf, dass er das Projekt des Wallersheimer Grünzugs nun vom Auftakt bis zur Vollendung in seiner Amtszeit begleiten werde.
Nach der Begrüßung sind die Bürger angehalten, selbst Vorschläge für den Grünzug zu äußern. Dazu haben die Veranstalter vier Stände mit Themenschwerpunkten aufgestellt, an denen die Anwohner ihre Ideen äußern können. Im Laufe des Nachmittags nehmen etwa 40 Bürger dieses Angebot an.
Im Bereich Spiel und Aktion, der sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche richtet, wurden Vorschläge gemacht wie etwa ausreichend Spielplätze im Schatten, Bänke für Eltern, ein Wasserspielplatz sowie ein Klettergerüst oder eine Rutsche mit Hitzeschutz. Beim Schwerpunkt Bewegung und Sport wünschten sich die Anwohner beispielsweise Fahrradständer, eine Boulebahn, Tischtennisplatten, kleine oder große Schachfelder sowie Outdoor-Fitnessgeräte. Am Stand zum Thema Aufenthalt und Treffpunkte wurden Vorschläge gemacht wie etwa ein Gemeinschaftsgarten, erhöhte Seniorensitzbänke, öffentliche Toiletten, Trinkwasserspender oder eine lange Tafel, an der die Bewohner des Stadtteils zusammenkommen können.
Alle Ideen, die zu keinem der drei vorangegangen Bereiche passen, konnten beim Stand für Allgemeines angebracht werden. Hier erwähnten die Bürger unter anderem den Bedarf an Parkplätzen, Barrierefreiheit, die Schaffung einer verkehrsberuhigten Zone oder die regelmäßige Pflege und Instandhaltung der Grünflächen und Wege.
Dass die Anwohner so viele konstruktive Vorschläge gemacht haben, findet der Stadtteilmanager Johannes Kuhl sehr zufriedenstellend. „Hier sind einige gute neue Ideen dabei“, stellt er fest. Diese Veranstaltung zum gemeinschaftlichen Gedankenaustausch sei allerdings erst die Auftaktveranstaltung. Aus den gesammelten Wünschen und Anregungen der Bürger soll nun eine Onlineumfrage entstehen, an der sich noch mehr Wallersheimer und Neuendorfer Anwohner beteiligen sollen. So werde dann ermittelt, welche Ideen auf Anklang stoßen und in die Planung des Grünzugs mit aufgenommen werden.
Auch Mira Nießen vom Jungendrat Koblenz kündigte an, dass es im nächsten Jahr noch mindestens eine weitere Veranstaltung für Kinder und Jugendliche geben wird, bei der die Gestaltung der Spielplätze im Fokus steht. „Heute kamen einige Vorschläge von Erwachsenen zusammen, aber am Ende wissen doch die Kinder selbst am besten, was sie diesbezüglich möchten“, so Nießen.