„Voraussichtlich im Juli steht der finale Akt des Projekts an: die Unterzeichnung des Kaufvertrags“, sagt Frank-Michael Kreis, Abteilungsleiter der Sparte Verkauf bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), auf Anfrage der RZ. Am selben Tag könnte auch der städtebauliche Vertrag unterzeichnet werden, den der Käufer mit der Stadt schließt und in dem festgelegt ist, was für Anforderungen es für die Neugestaltung des Geländes gibt. „Die städtischen Gremien müssen zunächst noch über den städtebaulichen Vertrag entscheiden“, erklärt Langner. Dies soll in den nächsten Tagen geschehen. „Ich hoffe aber, dass es eine positive Entscheidung gibt.“ Schon einmal hat der OB die Erfahrung gemacht, dass es Komplikationen und dadurch Verzögerungen gibt: „Die Verhandlungen mit einen Investor sind gescheitert, im Detailbereich konnten wir uns nicht einigen – und dann ist er abgesprungen.“ Zumindest durch die Corona-Pandemie gab es aber kaum Verzögerungen, sagt Frank-Michael Kreis. „Die letzten Verhandlungen mussten wir als Telefonkonferenz machen“, aber das war es dann auch schon.
Wenn der Kaufvertrag unterzeichnet ist, folgt in den nächsten Wochen der Besitzübergang von der Bima zu dem Investor, einem überregionalen Unternehmen, wie Kreis sagt. Dann ist die Bundesanstalt, die bislang die Eigentümerin des Fritsch-Geländes ist, raus aus dem Projekt, die Stadt wird dieses aber weiter begleiten.
Zunächst wird der Bebauungsplan für das Gelände aufgestellt. Und über den städtebaulichen Vertrag bestimmt die Stadt ohnehin viele Rahmenbedingungen, die für die Bebauung des ehemaligen Kasernengeländes am Rande des Festungsplateaus gelten: was für Anforderungen es zum Beispiel an den Wohnraum gibt, an die Grünflächen, an die Verkehrsanbindung.
Große Änderungen bei diesen Anforderungen hat es zuletzt nicht mehr gegeben, auch nicht bei der Zahl der Sozialwohnungen. Bei diesen hatte der Stadtrat erst im Februar entschieden, dass bei neuen Projekten ein Anteil von 30 Prozent erreicht werden muss. Bei der Fritsch-Kaserne gilt diese Vorgabe aber noch nicht, erklärt David Langner.
Die Neunutzung des Geländes ist eine Riesenchance für Koblenz, gerade weil neuer Wohnraum dringend gebraucht wird. Die Vorgaben der Stadt umfassen unter anderem, dass der Investor verschiedene Ein- und Zweifamilienhäuser baut, Eigentums- und Mietwohnungen. Für Gewerbe sind ebenfalls begrenzte Flächen vorgesehen, vor allem für Dienstleistungen. Wie lange es dauern wird, bis auf dem Fritsch-Gelände Menschen wohnen, dazu macht aber bislang niemand Prognosen.