In Koblenz wird eine neue Leitstelle für die Stadt und vier Landkreise gebaut - Die Kosten betragen 47 Millionen Euro
Neue Leitstelle entsteht: Für 630.000 Menschen in vier Landkreisen und der Stadt Koblenz
Feuerwache 3 Koblenz - Neuer Standort der Integrierten Leitstelle Koblenz
Im Koblenzer Stadtteil Bubenheim soll neben der dortigen Feuerwache eine neue Integrierte Leitstelle gebaut werden. Foto: Sascha Ditscher
Sascha Ditscher

Sie soll die Sicherheit von 630.000 Menschen in vier Landkreisen und der Stadt Koblenz gewährleisten. Die Kosten betragen Stand jetzt 47 Millionen Euro. Im Koblenzer Stadtteil Bubenheim soll eine neue Integrierte Leitstelle für die Bereiche Brandschutz, Allgemeine Hilfe und Katastrophenschutz gebaut und im Jahr 2030 in Betrieb genommen werden.

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Der Koblenzer Stadtrat hat das Vorhaben als einer der fünf Auftraggeber jetzt einstimmig beschlossen. Ein Überblick über Zeitplan, Kosten und Aufgaben:

1 Die Ausgangslage: Die Stadt Koblenz bildet mit den Landkreisen Ahrweiler, Mayen-Koblenz, Cochem-Zell und dem Rhein-Hunsrück-Kreis einen Rettungsdienstbereich. In Rheinland-Pfalz muss jeder Rettungsdienstbereich eine Integrierte Leitstelle (ILS) vorhalten. Seit 2011 ist diese Einsatzzentrale im Koblenzer Stadtteil Rauental untergebracht, bei der Feuerwache 1.

Den Plan, eine neue gemeinsame ILS zu bauen, gibt es schon seit einigen Jahren: in Bubenheim. Dort wurde seit 2021 die Koblenzer Feuerwache 3 gebaut in der Nähe von Ikea und im September 2023 in Betrieb genommen. Auf diesem Grundstück soll die neue ILS entstehen. Das millionenschwere Vorhaben wurde bei Bau der neuen Feuerwache mit bedacht und eine Grundstücksfläche berücksichtigt.

Laut der Stadt Koblenz haben die Raumverhältnisse der aktuellen Einsatzzentrale im Rauental „schon seit Jahren die maximale Kapazitätsgrenze erreicht“. Im dortigen Einsatzleitraum könne daher an den vorhandenen Einsatzleitplätzen nur das reguläre Einsatzaufkommen disponiert werden. Für die Bewältigung von Großschadenslagen stünden in den Räumen nicht genug Einsatzleitplätze zur Verfügung. Erweiterungsoptionen gebe es dort keine. Die Grundstücksfläche dort sei „unzureichend für einen Neubau“.

2 Der Zuständigkeitsbereich: Die Integrierte Leitstelle in Koblenz ist für die genannten vier Landkreise und die Stadt Koblenz zuständig. Aus der Einsatzzentrale werden somit auf einer Gesamtfläche von 3393 Quadratkilometern Alarmierungen entgegengenommen, Einsätze in den vier Landkreisen und der Stadt Koblenz disponiert, die verschiedenen Einsatzkräfte koordiniert, es werden Sondereinsatzlagen bewältigt.

Im vergangenen Jahr ist der Rhein-Hunsrück-Kreis (106.000 Einwohner, 991 Quadratkilometer Fläche) dem Rettungsdienstbereich Koblenz zugeordnet worden. Die Stadt Koblenz hat 115.000 Einwohner und eine Fläche von 105 Quadratkilometern, der Landkreis Mayen-Koblenz 218.000 Einwohner und 817 Quadratkilometer, der Landkreis Ahrweiler 128.000 Einwohner und 787 Quadratkilometer und der Landkreis Cochem-Zell 63.000 Einwohner und 692 Quadratkilometer.

3 Der Zeitplan: Noch steht das Vorhaben ziemlich am Anfang. So soll die Vereinbarung zum Bau am 22. Oktober dieses Jahres von den vier Landräten und dem Koblenzer Oberbürgermeister David Langner unterzeichnet werden. Danach beginnen die konkreten Vorbereitungen und Planungen in verschiedenen Projektgruppen. Der Bauantrag soll Stand jetzt im Jahr 2027 eingereicht werden. Die Arbeiten zum neuen Gebäude könnten danach beginnen und rund zwei Jahre andauern.

Steht das Gebäude, werden Technik und Infrastruktur ein- und ausgebaut. Ein Test ist für Ende 2029 vorgesehen. Verläuft der erfolgreich und ist in den Jahren zuvor nichts Gravierendes dazwischen gekommen, könnte die neue Integrierte Leitstelle im Jahr 2030 ihre Arbeit aufnehmen.

4 Die Kosten: Als Bezugswert dient hier die neue ILS in Trier. Für das neue Gebäude in Bubenheim veranschlagt die Stadt Koblenz 27 bis 30 Millionen Euro. Obendrauf kommen 16,6 Millionen Euro allein für die Technik.

Die Kosten für das neue Gebäude werden unter den vier Kreisen und Koblenz im Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl berechnet. Den mit Abstand größten Batzen trägt also der Kreis Mayen-Koblenz. Die Kosten für die Technik soll das Land komplett finanzieren.

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