In kleine Wurststücke waren die Nägelchen reingesteckt, die im Januar, Februar und im Juli in Koblenz gefunden wurden. Hundebesitzer lebten in Angst um das Leben ihrer Tiere. Der Täter, ein 71-Jähriger, konnte dann von der Polizei quasi auf frischer Tat ertappt werden. Nun stand er vor Gericht – und muss eine Geldstrafe bezahlen.
180 Tagessätze muss der Mann bezahlen, der an mindestens vier Tagen Wurststücke mit Nägeln ausgelegt hatte. Die Höhe der Tagessätze, die vom Einkommen abhängen, ist ihr nicht bekannt, sagt eine Gerichtssprecherin. Zum Glück war keinem Hund etwas passiert, so blieb es rechtlich bei dem Versuch. In jüngster Zeit wurden wieder präparierte Hundeköder ausgelegt – ob es einen Zusammenhang gibt, ist unklar.
In die Mettwurst wurden Nägelchen gesteckt
Die Taten, um die es in dem Verfahren ging, wurden am 22. Januar, 18. Februar, 7. und 16. Juli verübt, so die Gerichtssprecherin. Die erste war im Rauental, die weiteren drei an der Herz Jesu Kirche, am Schängel-Center und am Zentralplatz/Schängel-Center. Am letzten Tattag wurde ein „bereits wegen ähnlich gelagerter Fälle bekannter Mann aus Koblenz als Tatverdächtiger identifiziert“, so die Polizei seinerzeit gegenüber unserer Zeitung.
Polizisten, die in der Stadt unterwegs waren, fanden bei dem Mann Köder, sodass er sozusagen auf frischer Tat ertappt wurde. Im Rahmen der Suche am und rund um den Zentralplatz wurden weitere Köder aufgefunden und sichergestellt: Sechs Mettwurststücke wurden gefunden.

Gefährlicher Hundeköder in Koblenz-Metternich: Spaziergängerin findet Draht in Leckerlis
Mehrere Hundeleckerlis, in die ein spitzer Draht eingearbeitet wurde, fand eine Spaziergängerin am Freitagnachmittag in Koblenz-Metternich.
Warum der Mann dies gemacht hat, wurde in der Verhandlung nicht deutlich, so die Gerichtssprecherin. Der 71-Jährige habe ein Geständnis abgelegt, zu seinen Motiven aber nichts gesagt. Hass gegen Hunde könne es eigentlich nicht sein, denn er kümmert sich auch selbst um einen Hund.
Obwohl der Mann vorbestraft ist, wurde keine Freiheitsstrafe verhängt, sondern eine Geldstrafe. „Wenn es bei einem Versuch bleibt, wird das Strafmaß normalerweise gesenkt“, so die Sprecherin.

Auf Nachfrage unserer Zeitung, ob es auch in jüngster Zeit zu Vorfällen gekommen sei, berichtet der stellvertretende Leiter der Pressestelle der Polizei, Oliver Jutz: Am Nachmittag des Freitags, 18. Oktober, wurden auf einer Wiese nahe dem Spielplatz am Pollenfeldweg in Koblenz-Metternich mehrere „Hundeleckerlis“ gefunden, in die spitzer Draht eingearbeitet worden war. Am Dienstagvormittag, 12. November, wurden erneut vier „Hundeleckerlis“ bei der Polizei abgegeben, die mit Draht präpariert waren. Diese sind im Bereich Pollenfeldweg/Bubenheimer Weg in Metternich aufgefunden worden.
„Der Polizei ist weiterhin bekannt, dass im Bereich der IGS Koblenz, Johannesstraße, Pollenfeldweg, Trierer Straße und dem Bubenheimer Weg ähnliche Hundeköder gesichtet worden sein sollen“, so Jutz weiter. Insbesondere mit Hinblick auf das bunte Laub seien die mit Draht präparierten Dinge am Boden nur schwer zu sehen. Daher werden Hundebesitzer weiter um Vorsicht gebeten.
Hinweise an die Polizei
Wer solche Hundeköder findet oder verdächtige Wahrnehmungen macht, wird gebeten, die Polizei zu kontaktieren: Telefon 0261/1030