Zwei waschechte Schängel, die noch dazu in Moselweiß aufgewachsen sind, werden in der kommenden Session die Geschicke der Narren in Koblenz lenken: Prinz Lars und Confluentia Kim „vom Musselweißer Hamm“ wurden am Dienstag im Rathaussaal der Stadt Koblenz von AKK-Präsident Andreas Münch präsentiert. Ihre feierliche Inthronisation ist für den 11. Januar 2025 vorgesehen. Die beiden designierten Tollitäten gehören der 1967 gegründeten KG Blau-Weiß Moselweiß an, die erstmals die närrischen Herrscher stellt.
In den Reden der Veranstaltung, zu denen auch Grußworte von Oberbürgermeister David Langner gehörten, fielen immer wieder Worte wie „Zusammenhalt“ und „Gemeinschaft“. Häufig begleitet von tosendem Applaus des Gefolges. Aber man hätte für den Abend auch das Motto „doppelt hält besser“ wählen können. Denn neben dem Gespann von Prinz und Confluentia gibt es in der kommenden Session auch einen Hofmarschall und eine Hofmarschallin im Doppelpack sowie zwei Paginnen, die beide Lara heißen.
Der 1976 geborene Prinz Lars (Krämer) ist im „zivilen Leben“ für die Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen im Integrationsmanagement tätig. Karnevalistisch schwingt er bei den „Moselweißer Traumtänzern“ das Bein. Seinen Adjutanten Michael Stein, den stellvertretenden Vorsitzenden der Blau-Weißen, kennt er schon von klein auf. Kein Wunder: In Moselweiß ist Lars bereits in den Kindergarten und zur Grundschule gegangen. Das Engagement für andere ist ihm nicht nur beruflich, sondern auch im privaten Bereich wichtig: „Ganz weit vorne stehen die Menschen, die hier leben und den Ort mit Leben füllen“, betonte der designierte Prinz. So liebe er in Moselweiß insbesondere den Zusammenhalt der Vereine.
Hinzu komme in diesem Jahr ein besonderer Leckerbissen – oder besser, ein leckerer Schluck: Mit dem „Freudentaumel“ bieten die Moselweißer einen Wein an, bei dem sie selbst Hand angelegt haben. Viele Mitglieder aus allen Schichten des Vereins haben bei der Produktion mitgeholfen, statt nur Etiketten auf gekaufte Flaschen zu kleben. Als kleinen Dank hat Lars die Namen von 362 Vereinsmitgliedern auf der Innenseite seines Capes eindrucken lassen.
Es gibt nur einen gemeinsamen Tollitätenorden
Weil die Tollitäten als gleichberechtigtes Paar auftreten wollen, gibt es nur einen gemeinsamen Tollitätenorden. „Wir möchten überall zeigen, dass wir zusammen ein Teil des Ganzen sind“, erklärte die kommende Confluentia Kim (Mühlen). So wundert es nicht, dass ihr die eigene Mutter (Carmen Mühlen) als Adjutantin zur Seite steht, während Prinz Lars von seiner Ehefrau als Hofdame begleitet wird. Bei Kim kommt aus der Familie noch die Schwägerin sozusagen als Hoffriseurin hinzu. Außerdem ist ihre Nichte die jüngste Tänzerin in der Minigarde des Vereins. Quasi eine Tradition in der Familie: Schon die Oma war jahrelang bei den „Duck-Enten“ aktiv und der Opa im Vorstand der Moselweißer – „genauso wie die Mama und der Papa“, so Kim.
Kein Wunder, dass für sie „ein Traum in Erfüllung geht“. Weil sie Lara Marquardt von Kindesbeinen an kennt, hat sie sich ihre Freundin als Pagin ausgesucht, während Prinz Lars von Lara Hocke unterstützt wird. Kim, die gerne ein Gläschen Rosé trinkt und sich für den Confluentia-Wagen eine warme Decke wünscht, weil sie schnell friert, ist seit 22 Jahren im Verein. Ihren Lebensunterhalt verdient sie bei der Scania Deutschland GmbH, die „Feuer und Flamme“ für ihr neues Amt sei, freute sich die närrische Regentin.
Charityaktionen spielen erneut eine wichtige Rolle
Komplettiert werden der Hofstaat und das kleine Gefolge der Tollitäten durch die „Hofnärrische Eidechse Lurchi“ (Tanja Schmitz), die Standartenträger Christopher Lobb oder Tobias Stodulka, die Ordensministerinnen Nathalie Thull und Celine Busch, den „Musikschenk“ Thorsten Müller sowie das Tanzpaar Denise Ziehen und Lucas Agen. Last but not least natürlich die wichtigsten Personen im Hofstaat: Hofmarschallin Nadine Schiffmann-Nink, die Vorsitzende von Blau-Weiß, und Hofmarschall Gerwin Thull, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Beide lobten ebenfalls die große Unterstützung durch die Moselweißer.
Teilweise noch verstärkt durch ein wesentlich größeres Gefolge sehen jetzt alle der kommenden Session entgegen. Traditionsgemäß werden dort auch in dieser Session Charityaktionen eine wichtige Rolle spielen. Diesmal sind gleich drei Aktionen vorgesehen: „Wichteln gegen die Einsamkeit“ für Senioren, eine Kampagne zur Unterstützung der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) sowie eine Spendensammlung für die Kinderklinik in Moselweiß. „Den 15. Februar werden wir in der Klinik verbringen, denn da ist Kinderkrebstag. Wir wollen den Kleinen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, ist Lars Krämer fest entschlossen.