Viele Schlaglöcher, diverse Rissarten, Flickstellen und andere Widrigkeiten: Die Landesstraße 308 zwischen Vallendar und Höhr-Grenzhausen ist seit Jahren mindestens bis zur Kreisgrenze in äußerst schlechter Verfassung. Dazu gibt es in der Mitte einen Unfallschwerpunkt, wie der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mitteilt. Deshalb soll die Straße ab Juli saniert, sicherer und dafür monatelang voll gesperrt werden. Ein Überblick:
1Der Baustellenstart: Vor den eigentlichen Arbeiten stehen vom 10. bis 13. Juni Vermessungsarbeiten an, wie der LBM erst am Nachmittag des 10. Juni mitteilte. Dafür wird die Straße während dieser Arbeitszeiten halbseitig gesperrt.
2Der Beginn der Vollsperrung: Laut der Verkehrsbehörde muss die Straße für die Erneuerungsarbeiten ab dem 7. Juli voll gesperrt werden, aus bautechnischen Gründen und aus Gründen der Arbeitssicherheit. Stand jetzt geht der LBM davon aus, dass die Arbeiten Ende dieses Jahres fertig sind und die Vollsperrung damit aufgehoben werden kann. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

3 Die Schäden: Den Zustand der L308 beschreibt der LBM so: „Der bituminöse Oberbau weist auf dem gesamten Streckenabschnitt zahlreiche Netzrisse, Querrisse und Längsrisse mit Fahrbahnabsackungen im Randbereich auf. Im mittleren Teil liegt eine Unfallhäufungsstelle vor. Hier müssen Querneigung und Griffigkeit in den Kurvenbereichen optimiert werden.“ Dazu gebe es in den Bereichen, die noch nicht saniert worden sind, viele Schlaglöcher, Ausbrüche, Absackungen und Flickstellen.
4Die Umleitung: Wegen der Vollsperrung während der Arbeiten wird der Durchgangsverkehr großräumig über die A48 umgeleitet. Verkehrsteilnehmer, die keine Kraftfahrtstraßen benutzen dürfen (etwa Fahrräder und Traktoren), sollen von Vallendar über die B42 und B413 in Richtung Bendorf und von dort weiter über die L307 nach Höhr-Grenzhausen fahren. Alle Umleitungen sollen vor Ort ausgeschildert werden.
5Die drei Bauabschnitte: Los geht’s mit dem Bauabschnitt in Vallendar in Höhe des Fußgängerüberwegs in der Höhrer Straße 97 bis zur Einfahrt zum Gummiwerk (Dachdeckerbetrieb Göbel). Auf einer Länge von rund 500 Metern wird die Asphaltdeck- und Asphaltbinderschicht in einer Gesamtstärke von zehn Zentimetern erneuert. Nach der Angleichung von Banketten, Mulden und Randbereichen beginnt der zweite Bauabschnitt.
In diesem Abschnitt (vom Gummiwerk bis zur Einmündung Waldfriede) gibt es laut LBM eine Unfallhäufungsstelle, die verschwinden soll: Auf 900 Metern Länge wird die Fahrbahn auf der gesamten Breite voll ausgebaut. In einem weiteren Teil von eineinhalb Kilometern sollen Deckschicht, Asphaltdeck- sowie die Asphaltbinderschicht auf der gesamten Fahrbahn erneuert werden.

Nachdem Bankette, Mulden und Randbereiche wieder hergestellt sind, folgt der letzte Bauabschnitt. Hier sollen die Asphaltschichten zwischen der Einmündung Waldfriede und der Kreisgrenze zum Westerwald auf 900 Metern vollständig erneuert werden. Dazu soll teils die „talseitige Böschungsschulter mittels ,Geogitterbewehrter Erde’ stabilisiert“ werden, wie es im LBM-Sprech heißt.
6Der Anliegerverkehr: Er soll bis auf kurzfristige Ausnahmen stets möglich sein, ebenso die Zufahrt zu den Grundstücken im Baubereich. Allerdings: Während der Fräsarbeiten und der Herstellung der Asphaltschichten wird der Anliegerverkehr im Baubereich voll gesperrt. Ein Anfahren der Grundstücke ist dann laut LBM nicht möglich. Die Behörde will diese Einschränkungen „auf ein absolutes Minimum reduzieren“ und die Anlieger vor Beginn der Arbeiten über Dauer und Ablauf informieren. Die Abfallentsorgung der Anlieger in dieser Zeit soll organisiert werden.
7Die Baufirma und Kosten: Nach Abschluss einer öffentlichen Ausschreibung übernimmt die Firma Peter Groß aus Koblenz die Arbeiten. Die Kosten betragen rund 2,9 Millionen Euro und werden vom Land übernommen.
Aktuelle Infos, besonders zur Verkehrsführung während der Bauzeit, gibt es beim Mobilitätsatlas unter verkehr.rlp.de.