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Koblenz
Nächste Saison grünt es so grün im Theater der Stadt Koblenz

Dauerbrenner im Spielplan: Cordula Däupers Inszenierung von Mozarts Oper "Die Zauberflöte" wird in der kommenden Saison zum vierten Mal wiederaufgenommen - sie ist seit 2011 im Programm des Theaters (Szene mit Juray Hollý als Tamino mit den Drei Damen).

Matthias Baus für das Theater Ko

Koblenz. Die großen Produktionen der Spielzeit 2015/2016 im Theater der Stadt Koblenz stehen fest. "My Fair Lady" kehrt zurück auf die Bühne.

Lesezeit 3 Minuten

Von unserem Redakteur Claus Ambrosius

Den Titel der möglicherweise populärsten Produktion der kommenden Theatersaison muss Musikdirektor Enrico Delamboye gar nicht nennen: „Es grünt so grün ...“ souffliert er vom Podium im Foyer des Theaters, die Besucher der Spielplanpräsentation ergänzen „... wenn Spaniens Blüten blühen“ und wissen Bescheid: „My Fair Lady“, ein echtes „Ur-Musical“ von 1956, kehrt zurück auf die Koblenzer Bühne. Bezug nehmend auf die letzte hier zu sehende Produktion des Stücks sagte Intendant Markus Dietze: „Bei der Vorstellung des Spielplans im Kulturausschuss habe ich gesagt, dass wir es nicht zwingend darauf anlegen, dass das Stück 400-mal gespielt wird!“ Denn zuletzt war „My Fair Lady“ legendär erfolgreich.

Dafür werden zwei Stücke weiterhin im Repertoire bleiben, die unvermindert gut beim Publikum ankommen: Zum einen Mozarts „Zauberflöte“, die bereits seit 2011 im Repertoire ist – und Goethes „Faust“. Dieser wird in der nächsten Saison in gewisser Weise komplettiert, denn „Faust II“ wird im Schauspiel die Spielzeit eröffnen – ein großes Vorhaben, das der Bielefelder Schauspieldirektor Christian Schlüter inszenieren wird.

Den Spielzeitauftakt macht die große Freiheitsoper, die schon länger nicht mehr in Koblenz zu sehen war: Beethovens „Fidelio“ eröffnet am 19. September die Saison (zuletzt war in der Ära der Intendantin Annegret Ritzel die Urfassung „Leonore“ gezeigt worden). Ansonsten setzt sich das Musiktheater mit dem „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Brecht/Weill auseinander (Dietze: „Eine echte große Oper – das macht die moralische Fallhöhe viel größer“), Freunde des schönen Gesangs können sich auf die Belcanto-Oper „Maria Stuarda“ von Gaetano Donizetti freuen. Und zum Spielzeitfinale kommt mit „A Streetcar Named Desire“ („Endstation Sehnsucht“) ein Werk von 1998 zur Aufführung, das musikalisch sehr zugänglich ist und seit seiner Uraufführung mehrere herausragende Produktionen erlebte.

Das Schauspiel widmet sich nach „Dantons Tod“ mit „Leonce und Lena“ wieder dem Werk Georg Büchners, als Weihnachtsmärchen soll Astrid Lindgrens „Weihnachten in Lönneberga“ mit Musik von Ralf Schurbohm die Tradition melodiestarker Kinderstücke fortsetzen, hinter dem Titel „Eine Familie“ von Tracy Letts verbirgt sich das Drama, das unlängst als Verfilmung unter dem Titel „Im August in Osage County“ ein großer Kinoerfolg war. Und John von Düffel, durch „Alle sechzehn Jahre im Sommer“ und seine „Dasseldorf“-Bearbeitung in Koblenz bestens bekannt, hat für das Theater seiner „Orestie“-Bearbeitung noch eine der „Troerinnen“ von Euripides hinzugefügt.

Das Ballett kündigt musikalisch hochinteressante Erkundungen an: Im ersten Abend erklingen Stücke von Max Richter, der mit seiner „Rekomposition“ der „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi für Furore gesorgt hat. Außer diesem Werk, das von der Rheinischen Philharmonie live gespielt wird, erklingen seine „24 Postcards in Full Colour“ („24 Farbpostkarten“) – daraus ergibt sich der Titel des Abends, „Die 28 Jahreszeiten“, die ebenso klassischen basierten Spitzentanz bieten sollen wie der zweite Abend. Er stellt unter dem Titel „Mozart. Una Fantasia.“ fünf hochvirtuose, berühmte Arien für Koloratursopran ins Zentrum, ergänzt durch Mozart-Raritäten. Und natürlich können sich Ballettfans auf die zweite Wiederaufnahme des Abends „1000 Grüße“ mit Choreografien von Uwe Scholz und Steffen Fuchs freuen.

Die großen Produktionen der Spielzeit 2015/2016 im Theater der Stadt Koblenz

Diese Produktionen werden im Großen Haus gezeigt:

Musiktheater

19. September:

Fidelio, Oper von L. van Beethoven, Texte von Jenny Erpenbeck, Regie: Markus Dietze

14. November,

My Fair Lady, Musical von Frederick Loewe, Regie: Anja Nicklisch

16. Januar:

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, von Kurt Weill/Bertolt Brecht, Regie: Marcus Lobbes

27. Februar:

Maria Stuarda, Oper von Gaetano Donizetti, Regie: Alexander von Pfeil

14. Mai:

A Streetcar Named Desire

Oper von André Previn, Regie: Markus Dietze

Schauspiel

26. September

Faust II, Johann Wolfgang von Goethe. Regie: Christian Schlüter

7. November

Leonce und Lena

Georg Büchner, Regie: Matthias Schönfeldt

28. November

Weihnachten in Lönneberga, Astrid Lindgren, Regie: Cynthia Thurat

26. Januar:

Eine Familie, von Tracy Letts, Regie: André Bücker

12. März:

Die Troerinnen/Orestie,

Euripides/Sophokles/Aischylos/John von Düffel, Regie: Markus Dietze

17. Mai:

Volpone,

Schauspiel von Ben Johnson

Ballett

3. Oktober:

Die 28 Jahreszeiten

Choreografie: Steffen Fuchs, Musik: Max Richter („24. Postcards In Full Colou“, „Vivaldi Four Seasons recomposed“)

16. April:

Mozart. Una Fantasia.

Choreografie Steffen Fuchs, Musik von Wolfgang Amadeus Mozart

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