Im Kreis Neuwied hat ein Wolf im Mai drei Schafe gerissen - Das sagen Experten in unserer Region: Nach Riss in Neuwied: Kommt der Wolf jetzt auch zu uns?
Im Kreis Neuwied hat ein Wolf im Mai drei Schafe gerissen - Das sagen Experten in unserer Region
Nach Riss in Neuwied: Kommt der Wolf jetzt auch zu uns?
Kommt der Wolf bald auch zu uns? Das Land Rheinland-Pfalz hat die VG Adenau vorsorglich als Präventionsgebiet ausgewiesen. picture alliance/dpa
Neuwied/Region. Vor wenigen Tagen gab es Gewissheit: Die drei Schafe, die ein Hobbyschäfer und ein Jagdausübungsberechtigter Ende Mai tot auf einer Weide in Daufenbach (Kreis Neuwied) gefunden hatten, wurden von einem Wolf gerissen. Das hat nun die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz bestätigt. Daufenbach ist nicht weit von unserer Region entfernt. Könnte der Wolf also auch in unsere Region kommen? Die RZ hat bei Experten nachgefragt. „Die Möglichkeit besteht“, sagt Carmen Barth, Leiterin des Forstamts Koblenz. „Wölfe wandern sehr weit, vor allem junge Wölfe, auf der Suche nach neuen Lebensräumen.“ Den letzten Wolfsriss im Raum Koblenz gab es im 19. Jahrhundert, als dort noch Wölfe lebten, berichtet Barth. Sie und ihre Kollegen seien „natürlich etwas sensibilisiert, ein Zusammentreffen wäre allerdings großer Zufall. Wir achten natürlich auf Indizien.“ Nach einem Riss, also dem Erlegen einer Beute, verbleiben die Tiere in dem Gebiet, wenn sie beispielsweise einen Partner oder Junge haben, weiß die Forstamtsleiterin. „Auf den Streifzügen, um neues Gebiet zu erkunden, ziehen sie auch weiter“, sagt sie.
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„Wölfe können überall auftauchen, sie sind sehr anpassungsfähig“, weiß Willi Faber. Er ist Großkarnivoren-Beauftragter und begleitet als solcher das Monitoring der Wölfe, das in Rheinland-Pfalz seit 2014 von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) betreut wird.