Koblenz
Nach Pöbeleien gegen Malu Dreyer: Fliegt Daniel Wilms aus der CDU?
Malu Dreyer
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Foto: Fredrik von Erichsen/Archiv
Fredrik von Erichsen/Archiv. dpa

Koblenz. Im Februar hatte CDU-Mann Daniel Wilms kurzzeitig für Furore gesorgt, als er die an Mulipler Sklerose erkrankte Malu Dreyer (SPD) angegangen war. Nun wird über seinen Parteiausschluss entschieden.

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

Kurz vor der Landtagswahl im März hat es Daniel Wilms kurzzeitig zum „Star“ der Koblenzer CDU geschafft. Bundesweit wurde darüber berichtet, wie er sich über Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ausgelassen hatte, die zeitweilig auf einen Rollstuhl angewiesen ist. In der nächsten Woche nun wird über einen möglichen Parteiausschluss von Wilms entschieden.

Am Mittwochabend verhandelt das Bezirksparteigericht der CDU über den Fall. Der Kreisverband Koblenz hatte Wilms' Ausschluss aus der CDU beantragt und sammelte im Folgenden Belege, um dies zu begründen.

„Wir haben 150 Seiten zusammengefasst und vorgelegt“, sagt Kreisgeschäftsführer Johannes Becker im Gespräch mit der RZ – und zwar sowohl dem Gericht als auch Wilms selbst. Dieser nahm schriftlich keine Stellung zu dem Papier, nun wird abgewartet, ob er zu der Verhandlung erscheint.

Auf Facebook zumindest hat Wilms sich in diesem Tagen zu dem Vorgang geäußert – unter anderem, indem er das Einschreiben des Bezirksparteigerichts postete, versehen mit einem Smiley mit Kussmund und einer Sektflasche. Und just auf Facebook nahm im Februar alles seinen Anfang.

Hier hatte Wilms, der zu dem Zeitpunkt Beisitzer im CDU-Ortsverband Süd war, der an Multipler Sklerose erkrankten Dreyer unter anderem unterstellt, im Wahlkampf auf der „behinderten Mitleidsschiene“ zu fahren. Sie solle „Erwerbsminderungsrente beantragen und abtreten“. Auch die CDU zeigte sich empört davon, der Vorstand des Ortsverbands trat komplett zurück und ermöglichte damit Neuwahlen des Vorstands – in dem Wilms nicht mehr vertreten ist.

Außerdem beantragte der Kreisverband den Parteiausschluss. Das monatelange Verfahren soll nun mit dem Urteil des Bezirksparteigerichts seinen Abschluss finden.

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