Was der gut besuchte Musikflohmarkt im Bürgerzentrum Lützel zu bieten hatte
Musikflohmarkt in Koblenz: Zwischen Hendrix' Gitarre und Schnäppchenjägern
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Veranstalter Horst Gottlob vom Verein Music Live Koblenz ist zufrieden mit dem Flohmarkt im Bürgerzentrum. Dies könne ein neuer Treffpunkt für die Musiker Szene werden.
Kim Fauss

Gestandene Musiker, Sammler und Nachwuchskünstler kamen im Bürgerzentrum Lützel zusammen. Auf dem Musikflohmarkt konnten Besucher neben teuren Unikaten, Retroinstrumenten und jeder Menge Fachwissen auch jede Menge Zubehör für ihre Instrumente ergattern. Was die Veranstalter und Verkäufer zu dem Szeneflohmarkt sagen und welche Schätze auf die zahlreichen Käufer gewartet haben.

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Erst zum zweiten Mal hat die Musikerinitiative Music Live Koblenz diesen außergewöhnlichen Flohmarkt organisiert. Im Vorjahr fand die Veranstaltung in der Urbarer Stommel Stiftung statt und zog nun um ins Bürgerzentrum Lützel. Der Vorsitzende der Initiative, Horst Gottlob, erklärt: „Das hat gut gepasst, weil hier viel Jugendarbeit betrieben wird.“

Sammeln für die Jugendarbeit

Er war es, der den Flohmarkt organisiert und festgelegt hat, dass alle Einnahmen aus dem Kuchenverkauf, der aufgestellten Spendendose und den Standgebühren an die Jugendlichen des Bürgerzentrums und das Rockmobil seines Vereins gehen. Mit dem Rockmobil bringen Musiker den Jugendlichen in verschiedenen Koblenzer Stadtteilen bei, zusammenzuarbeiten, langfristig an einem Projekt mitzuwirken und ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Auch musikalische Grundkenntnisse werden den jungen Menschen vermittelt, die oft aus sozialen Brennpunkten kommen.

Doch der Flohmarkt kommt nicht nur den vielen Jugendlichen zugute, sondern bietet auch eine ganz neue Möglichkeit für die Koblenzer Musikszene. „Es gibt zwar ein paar Szenekneipen in der Stadt, aber einen Ort wie diesen, an dem man zusammenkommt und sich austauschen kann gab es bisher nicht“, sagt Gottlob. Der Musikflohmarkt stelle also auch einen neuen Treffpunkt für die Szene dar. Schon vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung hatten die Händler ihre Ware fleißig untereinander getauscht, bevor die Besucher ins Bürgerzentrum strömten.

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Nicht nur Gitarren, E-Gitarren und Verstärker suchen einen neuen Besitzer. Dieser Musiker möchte zwei seiner Akkordeons verkaufen.
Kim Fauss

Ein Andenken an Hendrix für 2500 Euro

Von ihnen gab es einige. In der Hoffnung, die besten Sachen zu ergattern, war die Halle gleich zur Eröffnung des Flohmarktes prall gefüllt. Berny Abt, Koblenzer Regisseur, Musiker und Produzent, vermutet: „In den ersten Stunden kommen die Leute, die wirklich Interesse haben und Sachen kaufen wollen.“ Er selbst möchte hier einen wahren Schatz veräußern: eine seltene Jimi-Hendrix-Gitarre. Weltweit gibt es nur 100 dieser Gitarren, jede davon mit einer einzigartigen Lackierung. Für stolze 2500 Euro könnte dieses Unikat nun seinen Besitzer wechseln. „Meine Sammlung ist einfach zu groß geworden, jetzt kommen ein paar Stücke weg“, erklärt Abt.

Von dem Konzept des Musikflohmarkts ist er begeistert: „Das ist eine großartige Sache. Gerade für junge Menschen, die nicht viel Geld haben, aber trotzdem Musik machen möchten, ist das eine gute Gelegenheit, günstig an Instrumente und Zubehör ranzukommen.“ Auch dass sich hier die Musikerkollegen untereinander austauschen können, findet er super. „Die bekloppten Musiker unter sich, könnte man sagen“, scherzt er. Hier treffe man einfach auf viele Gleichgesinnte.

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Berny Abt hofft, Teile seiner musikalischen Sammlung an den Mann zu bringen. Diese seltene Jimi-Hendrix-Gitarre ist ganze 2500 Euro wert – ein echtes Unikat eben.
Kim Fauss

Treffen von Gleichgesinnten

Dass die zahlreich erschienenen Besucher sozusagen vom selben Schlag sind, ist an der ausgelassenen Stimmung zu spüren. Die Menschen verstehen sich, unterhalten sich über ihr Fachgebiet und zwischendurch hört man melodische Klänge verschiedener Instrumente, die von den Musikern getestet werden. Die angenehme Atmosphäre bemerkt auch der Veranstalter Horst Gottlob von Beginn an. „Wenn ich mich so umgucke, sehe ich nur glückliche Gesichter“, merkt er an. Sein Flohmarkt zeige auf, dass die Szene lebendig und sehr aktiv sei, sowohl für Musikerurgesteine als auch für jungen Nachwuchs.

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