Diebe auf dem Schängelschiff?
Moselweißer vermissen wichtige Karnevalsartefakte
Nadine Schiffmann-Nink und Gerwin Thull von der Karnevalsgesellschaft Moselweiß vermissen Stab und Klatsche. Die Gegenstände befanden sich in einem dunklen Koffer, als sie verschwanden.
Jörg Frey, Bildmontage: Kevin Rühle

Während der Karnevalsparty auf dem Schängelschiff ist ein Koffer mit Requisiten verschwunden. Es fehlen Hofmarschallstab und Klatsche. Die geschädigten Mitglieder der KG Blau-Weiß Moselweiß sind alles andere als amüsiert, die Polizei ermittelt.

Dass sie der vermutete Diebstahl traurig und wütend macht, damit hält Nadine Schiffmann-Nink nicht hinter dem Berg. „Die beiden Gegenstände sind wichtig für uns, sie wurden mit viel Liebe und Detailfreude von Vereinsmitgliedern angefertigt“, sagt die Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Moselweiß. Die Stücke seien noch neu, kamen in dieser Session zum ersten Mal zum Einsatz. „Sie sollten künftig immer weitergegeben werden, von Vorstand zu Vorstand, und damit eine Tradition begründen“, sagt Schiffmann-Nink.

Diebstahl vermutet

Der vermutete Diebstahl – wobei auch ein Versehen nicht ganz ausgeschlossen ist – von dem sie spricht, ereignete sich am Dienstagabend auf dem Schängelschiff. Während das Koblenzer Karnevalsschiff inklusive seiner vielen Hundert feiernden Gäste auf dem Rhein unterwegs war, verschwand ein schwarzgrauer Koffer aus dem Backstagebereich. Neben Kleidung befanden sich darin jene beiden genannten Gegenstände: der Hofmarschall-Stab und die Hofmarschall-Klatsche der KG Moselweiß. Während ihrer Auftritte als Hofmarschälle, die zum Gefolge der Moselweißer Tollitäten gehören, tragen Schiffmann-Nink und der zweite KG-Vorsitzende Gerwin Thull die Karnevalsrequisiten, sie gehören zum Vereinskonzept.

„Der Koffer ist zwischen etwa sieben Uhr abends und halb elf verschwunden“, sagt Schiffmann-Nink. Sie weist darauf hin, dass der Backstage-Bereich auf dem Schängelschiff nur mit einem Vorhang abgetrennt ist, man kann leicht dorthin gelangen. „Wenn jemand den Koffer mit dem Stab und der Klatsche mitgenommen hat, sei es aus Versehen oder nicht, bitten wir darum, ihn zurückzugeben“, so die Vereinsvorsitzende. „Die Gegenstände haben kaum finanziellen, aber hohen ideellen Wert für uns.“

Bisherige Nachfragen beim Fundbüro und der Schiffscrew hatten keinen Erfolg, die Karnevalsgesellschaft hat nun sogar 500 Euro Finderlohn ausgesetzt. Die Polizei ist informiert. „Bei uns ging eine Anzeige ein, wir ermitteln“, bestätigt Jügen Fachinger, Sprecher des Koblenzer Präsidiums.

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