Die typische, aber aufwendige Methode zur Rebenerziehung vorzuschreiben, war Anlass für Kritik vonseiten des Weinbauverbands (die RZ berichtete). In Zukunft könne die Moseleinzelpfahlerziehung aufgrund des „enormen Arbeitsaufwands“ noch weniger als derzeit üblich durchgeführt werden, so die Argumentation. Dem trägt die aktuelle Vorlage nun Rechnung, ebenso aber der Besonderheit der fürs Moseltal so speziellen Einzelpfahlerziehung.
Entsprechend positiv hat sich dann auch Bruno Seibeld (FWG-MYK), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel, geäußert, nahm auch Bezug auf die nun insgesamt drei Bewerbungen für die Unesco-Liste aus Mayen-Koblenz: die Sayner Hütte in Bendorf, das Eifler Mühlsteinrevier und das Moseltal. Seibeld: „Wir als Kreis sollten stolz darauf sein, dass wir kulturelle Besonderheiten haben.“ Ekkehard Raab (FDP) bremste derweil die Euphorie etwas, betonte, dass es noch ein langer Weg sei, bis Mayen-Koblenz möglicherweise und frühestens 2025 auf der Unesco-Liste Erwähnung findet – oder auch nicht. „Da sollten wir uns keine Illusionen machen“, betonte Raab. Georg Moesta (CDU) verwies darauf, dass die Priorisierung ab Ende Juni zunächst beim Land liege, allein dort gebe es die fachliche Kompetenz. Dass eine ordentliche Portion Ironie in seinem Hinweis mitschwingen sollte, betonte Moesta dann auch gleich noch mal.
Jörg Lempertz (CDU) verwies darauf, dass allein der Weg zur Bewerbung für die Stätten in MYK ein Gewinn sei, weil abstrakter Heimatstolz dadurch wissenschaftlich beleuchtet werde. Landrat Alexander Saftig (CDU) betonte: Dass der Kreistag erst nach der Einreichungsfrist Ende Juni seine Zustimmung förmlich bekunden könne, sei kein Problem. Corona habe die Begutachtungen verzögert. dsf