Parallele zu aktuellem Fall in Bonn: Auch dort wird Leiche mit abgetrenntem Kopf gefunden
Mögliche Parallelen zum Mordfall Straten: Führt neue Spur nach Bonn?
Um den Mörder von Gerd Michael Straten zu fassen, hat die Polizei auch eine Belohnung ausgeschrieben, teilte sie bei einer Pressekonferenz mit. Foto: Borowski
Nina Borowski

Als die Meldung aus Bonn kommt, dass es dort eine Leiche mit einem abgetrennten Kopf gibt, gehen bei den Ermittlern in Koblenz die Alarmsignale an: Bekanntlich ist der Fall des Koblenzers Gerd Michael Straten, dessen Leiche im März 2018 mit abgetrenntem Kopf an seinem Schlafplatz auf dem Friedhof gefunden wurde, nach wie vor ungeklärt.

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Gerd Michael Straten.

Polizei

Ob es aber einen Zusammenhang zu dem Bonner Fall gibt, muss nun in aller Ruhe geprüft werden, sagt Ulrich Sopart, Pressesprecher des Koblenzer Polizeipräsidiums, auf Nachfrage der RZ. „Die Kollegen in Bonn haben erst einmal mit ihrem Fall zu tun, aber man wird natürlich prüfen, ob es weitere Parallelen gibt.“ In Bonn ist am Dienstag gegen 17.40 Uhr am Landgericht ein 38-jähriger Mann festgenommen worden. Zuvor hatten Zeugen die Polizei darüber informiert, dass vor dem Gerichtsgebäude ein abgetrennter menschlicher Kopf liegen würde. Der Mann hielt sich unweit des Fundorts am Gerichtseingang auf und ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Ermittlungen führten wenig später zu dem Fund eines Leichnams im Bereich des Alten Zolls.

Laut Polizei ist der 38-jährige Tatverdächtige besonders wegen Betäubungsmittelkriminalität polizeibekannt. Wie das 44-jährige Opfer sei er der Obdachlosenszene zuzuordnen. Auch dies eine Parallele zum Koblenzer Fall: Auch der ermordete Straten war wohnungslos. Die Tatwaffe in Bonn ist bislang nicht gefunden worden. Am Mittwochmorgen fand die gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche statt. Das Ergebnis am Nachmittag: Die Kopf-Rumpf-Trennung war nicht die Todesursache. Das Opfer war bereits schon tot aufgrund einer schweren Erkrankung. Gegen den 38-Jährigen, der sich bislang nicht zur Tat eingelassen hat, wird nun wegen des Verdachts der Störung der Totenruhe ermittelt.

Aufgrund möglicher Parallelen zum Fall Straten stehen die Polizeipräsidien in Bonn und Koblenz bzw. deren Kriminalkommissariate in engem Austausch, wie die Behörden der RZ sagten. Die Soko, die nach dem Mordfall Straten installiert wurde, wiederzubeleben, ist im Moment nicht geplant, das kann aber bei Bedarf geschehen. dos/jl

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