Weil nicht rechtzeitig Informationen bei Elternvertretern ankamen, beraten die Stadträte die Essensabrechnung an den Kindertagesstätten erneut.
Mittagessen-Pauschale in den Kindertagesstätten: Stadt Bendorf rudert zurück
Mittagessen in einer Kita: In Bendorf geht es erneut um die Abrechnungsmodalitäten. Foto: picture alliance/dpa
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Die Abrechnungsmodalitäten fürs Kita-Essen kommen bei der Stadt Bendorf Anfang 2023 erneut auf den Tisch, obwohl ein Ratsbeschluss bereits gefasst war. Die Pauschalabrechnung, die der Bendorfer Verwaltung vorschwebt, stößt bei Eltern nicht nur auf Gegenliebe.

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Mittagessen in einer Kita: In Bendorf geht es erneut um die Abrechnungsmodalitäten. Foto: picture alliance/dpa
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Es habe zu Recht einige Nachfragen gegeben, räumte Bürgermeister Christoph Mohr ein. Der Bendorfer Stadtrat ruderte deswegen dieser Tage noch einmal zurück bei einem bereits vor Wochen beschlossenen Punkt: den neuen Abrechnungsmodalitäten fürs Mittagessen in den vier Bendorfer Kindertagesstätten. Über die entsprechende Satzung werden die Fraktionen nun im Februar erneut beraten, den Beschluss von Anfang November setzten sie vorerst aus.

Kommunikationsfauxpas sorgt für Verwirrung

Den Grund führte Mohr näher aus: In der Novembersitzung hatte es geheißen, die Elternausschüsse in den Kitas seien bereits über städtischen Pläne, die Essensabrechnungen auf neue Füße zu stellen, informiert gewesen. Dies war aber offenbar nicht der Fall, eine „unzutreffende Information“, so Mohr.

Zum Hintergrund: Die Stadt Bendorf plant eine umfangreiche Reform der Essensabrechnung in ihren Kitas. Demnach sollen Eltern ab März einen Pauschalbetrag zahlen, die Kosten der vier Kindertagesstätten (Mülhofen, Stromberg, Lohweg, Hadeki) werden dafür in einen Topf geschmissen, zugrunde gelegt werden 18 Mittagessen pro Monat und Kita-Kind. Den daraus errechneten „Mittelwert“ – wohl 67 Euro pro Kind – müssen die Eltern dann zahlen, auch wenn ihr Nachwuchs nicht an jedem Mittagessen teilnimmt.

Dieses Vorgehen soll die bisherige Einzelabrechnung ersetzen. Die Verwaltung erhofft sich dadurch mehr Planbarkeit, organisatorisch wie finanziell, für einige Eltern dürfte sich die Flexibilität allerdings verringern. Und: Eltern, die ihre Kinder seltener mitessen lassen, müssen nun wohl mehr zahlen.

Rat müsste rein rechtlich keinen neuen Beschluss fassen

Mit diesem Vorgehen sind offenbar nicht alle Eltern einverstanden. Nach Informationen unserer Zeitung gab es hinter den Kulissen durchaus Kritik, auch am Informationsfluss. Ein anonymer Brief von einer nicht näher definierten Elterninitiative hatte den Stadtrat bereits vor der Sitzung im November erreicht. Rein rechtlich wäre es wohl nicht notwendig, den Beschluss erneut zu diskutieren, so heißt es aus der Verwaltung.

Es bestehe „keine Anhörungspflicht“, sondern „lediglich eine Informationspflicht“. Mohr sagte indes, wie wichtig ihm eine gute Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Gremien und Elternvertretern sei. Die Elternausschüsse wurden mittlerweile informiert, es wird erneute Gespräche geben, am Ende könnten noch Änderungsvorschläge zur Debatte stehen.

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