Der Zirkus „Jonny Casselly“, der sein auffallendes, in den Farben Gelb und Blau gestreiftes Zelt derzeit am Mülheim-Kärlicher Schul- und Sportzentrum aufgeschlagen hat, ist kein gewöhnlicher Zirkus. Hier gibt es nicht nur staunende Kinderaugen im Publikum, sondern auch die Manege ist voller Kinder und Jugendlicher.
Gerade das ist der Grund dafür, dass die Zirkuscrew aus Nordrhein-Westfalen schon seit 15 Jahren Jahr für Jahr in die Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm kommt und Teil des kommunalen Ferienprogramms ist. „Die 100 Plätze waren schon im Januar ausgebucht. Es gab mehr als doppelt so viele Interessenten, aber aus organisatorischen Gründen gibt es ein begrenztes Kontingent“, erklärt Alex Schroedter von der VG Weißenthurm, der das Projekt gemeinsam mit dem Erzieher Nils Meyer koordiniert.
Anzahl der Kinder ist begrenzt
Weil jedem Kind die Möglichkeit gegeben werden soll, aktiv sein Können auszuprobieren und letztlich auch in der Manege zu stehen, ist die Begrenzung der Plätze notwendig. Seit Montag üben die 100 Nachwuchsartisten im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren für die bereits seit Wochen ausverkaufte und um 16 Uhr beginnende Aufführung am Freitag, 25. Oktober.
„Die gleichzeitige Beschäftigung und Betreuung von so vielen Kindern ist nicht möglich. Deshalb haben wir sieben Gruppen gebildet, die jeweils einer typischen Zirkusdisziplin zugeordnet sind. Je ein Experte der Zirkusfamilie hat es dann mit rund einem Dutzend Kindern zu tun“, sagt der Pädagoge Schroedter über das Konzept.
Er und sein Kollege Meyer werden außerdem von rund 20 ehrenamtlichen Jugendlichen ab 14 Jahren unterstützt. Auch sie teilten sich auf die sieben Gruppen auf und packen an, wo sie nur können. Meyer betont, dass die jungen Helfer für das Ferienprogramm unerlässlich seien: „Allein mit zwei Hauptamtlichen kann man sich unmöglich um 100 Kinder kümmern. Deshalb sind wir über die Unterstützung sehr froh.“ Der Mitmachzirkus Jonny Casselly ist ein Ganztagsangebot. Neben einer Übungseinheit am Morgen und einer am Nachmittag stehen gemeinsame Mahlzeiten sowie Zeit zur freien Verfügung auf dem Programm.
Im Fokus steht natürlich das Training für den großen Auftritt, auf den die Kinder mit Vorfreude warten. Je nach persönlichen Vorlieben werden sie als Clowns, Zauberer, Feuerfakire oder Artisten in der Manege stehen. „Ebenso wie das Kontingent für die Kinder sind auch die Eintrittskarten für die Galavorstellung im Nu vergriffen. Vor allem Eltern, Geschwister und Großeltern zeigen großes Interesse“, versichert Schroedter.
350 Zuschauerkarten im Nu verkauft
Die große Nachfrage an den rund 350 Sitzplatzkarten erklärt der Pädagoge damit, dass die Kinder innerhalb weniger Tage beeindruckende Dinge einstudierten: „Viele Kinder probieren sich montags zum ersten Mal überhaupt an solch anspruchsvollen Übungen wie dem Jonglieren aus. Am Anfang tun sich die meisten noch schwer, doch die Freude über die ersten Fortschritte überwiegt dann schnell die Skepsis. Einen großen Anteil daran haben auch die Trainer vom Zirkus. Auch für sie ist es eine große Freude, mit den Kindern zu üben und das Leuchten in ihren Augen zu sehen.“ Nicht nur bei den Proben, sondern auch bei der Galavorstellung in der Manege.