Ein Defizit in Höhe von 212.000 Euro klaffte zunächst im Haushaltsplan der 2500-Seelen-Gemeinde Weitersburg. Seit der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates liest sich das Ergebnis deutlich positiver. Denn die drei Fraktionen brachten einige Ideen zur Ausgabenkürzung ein, sodass ein Haushalt mit schwarzer Null beziehungsweise einem geringfügigen Plus von rund 5.000 Euro beschlossen werden konnte. Die Kehrseite der Medaille: Für Investitionen besteht kaum Spielraum.
Der Ausbau der Ringstraße, für den 40.000 Euro eingeplant sind, ist der größte Posten im Investitionsbereich. Darüber hinaus kommen lediglich einige kleinere Maßnahmen hinzu: Die Straßen „Im Rheinblick“ und „Im Vogelsang“ sollen für 5.000 Euro saniert werden. Für die LED-Umrüstung der öffentlichen Beleuchtungsanlagen sind 10.000 Euro veranschlagt und der Austausch verblasster Schilder sowie Markierungsarbeiten werden den Haushalt 2025 planmäßig mit 5.000 Euro belasten. Der avisierte Umbau der Schulturnhalle kann frühestens ab dem kommenden Jahr in Angriff genommen werden.
Neugestaltung der beiden Dorfplätze beginnt bald
Weiter fortgeschritten sind die Planungen unterdessen bei der Neugestaltung der beiden Dorfplätze an der Kreuzung von Hauptstraße und Bendorfer Straße. Da der Wurzelbewuchs der dort befindlichen Bäume den Untergrund uneben gemacht hat, besteht hier auch dringender Handlungsbedarf. „Im Zuge dessen wollen wir die Aufenthaltsqualität an diesen zentralen Plätzen im Ort erhöhen“, erklärte Ortsbürgermeister Udo Wenz (FWG). Begonnen werden soll alsbald mit dem kleineren der beiden Plätze.
Der Ortschef stellte dar, in welcher Form hier eine Umgestaltung geplant ist: „Etwa 40 Prozent der Fläche sollen entsiegelt und begrünt werden. Außerdem sollen mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen werden.“ Ab dem Jahr 2026 sollen dann auch die Arbeiten auf dem großen Dorfplatz beginnen. Die gute Nachricht für die Gemeinde: Die Kosten in Höhe von 50.000 Euro können durch das Förderprogramm „Klimaanpassung durch Begrünung“ des Landkreises Mayen-Koblenz finanziert werden.
Gemeinde hat kaum noch Spielraum
Auch wenn Weitersburg im Vergleich zu anderen Gemeinden dieser Größenordnung finanziell verhältnismäßig gut dasteht, herrschte im Rat Konsens, dass für aufrichtige Zufriedenheit kein Anlass besteht. „Zu viele Schulden sind schlecht, zu viel Sparen aber auch. Die Gemeinde spart sich einen ab, doch der Effekt verpufft angesichts der steigenden Umlagen von Kreis und Verbandsgemeinde“, klagte Jochen Währ von der FWG-Fraktion.
Sascha Langenstein resümierte zwar, dass der Haushalt recht gelungen sei, doch auch er monierte, der Spielraum für die Gemeinde sei zu gering. Der Antrag der Wählergruppe Langenstein, die Planungskosten für das Gewerbegebiet herabzusetzen, fand im Rat keine Mehrheit. Thomas Wagenbach von Bündnis 90/Die Grünen mahnte in Richtung der höheren politischen Ebenen: „Unser Einsparpotenzial ist erschöpft.“