Eins muss man den Koblenzer Universitätsmusikern unter der Gesamtleitung von Christian Jeub wirklich lassen: Sie schaffen es jedes Jahr aufs Neue, den Zuhörern bei der Großen Musiknacht anlässlich der Universitätsmusiktage – dieses Jahr in der 17. Auflage – ein Programm zu bieten, das abwechslungsreicher kaum sein könnte. In diesem Jahr durften sich die Gäste in der voll besetzten Florinskirche unter anderem über Geistliches von Giacomo Puccini, Songs von Bob Dylan und Aaron Copland, „Romeo und Julia“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Lieder von ABBA und einiges mehr freuen.
Es ist kaum möglich, in einem Bericht die ganze Vielfalt des Konzerts wiederzugeben, das das UniVocal-Ensemble, der Universitätschor Koblenz, das Junge Symphonieorchester Koblenz und eine Reihe Gesangs- sowie Instrumentalsolisten da auf gleich mehreren Bühnen in der Florinskirche zauberten. Aber ein paar besonders schöne Darbietungen seien hier etwas ausführlicher beschrieben, auch wenn da die Auswahl schon schwerfällt.

Die Krönung kam gleich am Anfang, nachdem das UniVokal-Ensemble unter der Leitung von Gastdirigentin Renata Dworak-Berlin von der Davidson University in North Carolina/USA im Eingangsbereich mit einem einfühlsamen italienischen Madrigal von Jacques Arcaldet begrüßt hatten: Die „Messa di Gloria“ des jungen Puccini, den man ja eher wegen seiner Opern kennt. Und auch wenn es eine 40-minütige Kirchenmesse mit den üblichen Teilen ist, ist sie geprägt von einem phänomenalen Gloria, dass so gar nicht in einen Gottesdienst zu passen scheint. Oder eben doch: in einen frischen, jugendlichen und sehr fröhlichen.

Dirigent Christian Jeub schaffte es, Unichor und Orchester, unterstützt von Tenor Ingyu Hwang und Bass Nikolai Karnolsky, auf Anhieb zu Höchstleistungen anzutreiben, die bei der gar nicht so einfachen und sehr abwechslungsreichen Komposition auch von Nöten waren. Aber Musiker wie Sänger wurden immer wieder den speziellen Passagen mehr als gerecht. Und die Zuhörer hatten ihre helle Freude an dem Gloria, das einfach auf eine ganze besondere Art Gott in der Höhe die Ehre erweist.

Ganz im Kontrast dazu stand „For Ever Young“ von Bob Dylan, bei dem Bastian Exenberger (Gitarre), Bastian Abel (Bass), Jakub Lojek (Piano) und Felix Rieder (Cajon) das Vokalensemble begleiteten. Lojek und die Studentin Viviane Rosental spielten vierhändig auf dem Klavier gekonnt die Begleitung zu Coplands Mottostück „The Promise Of Living“. Und noch einmal so richtig lebendig wurde es bei den ABBA-Songs „Dancing Queen“ und „Thank You For The Music“, bei denen Annika Becker und Michel Lengert die schwedischen Sängerinnen und Sänger gaben.

Auf dem Kirchplatz verabschiedeten die jungen Sängerinnen und Sänger ihre hochzufriedenen Zuhörer mit der Zugabe „May The Road Rise To Meet You“. Hier trat nicht nur noch einmal Renata Dworak-Berlin als Dirigentin auf. Auch Masterstudentin Sophia Müller, die Trompete im Orchester spielt und im Universitätschor singt, durfte den Chor dirigieren.
