Zukunftswerkstatt in Bendorf
Mit Legomännchen und Briefen für die Zukunft planen
Ideen für die Aufwertung der Bendorfer Innenstadt wurden in der Zukunftswerkstatt in der Stadthalle diskutiert.
Wolfgang Lucke

Klima, Mobilität, Wirtschaft und mehr: Die Stadt Bendorf stellt sich in mehreren Workshops gemeinsam mit Bürgern den großen Themen der Zukunft.

Der „Wind Of Change” ist überall zu spüren, ein Weitermachen wie bisher scheint keine erfolgreiche Formel mehr zu sein. In Bendorf will man im Sinne dieses Geistes die Innenstadt zukunftsfit machen.

Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung im März ging das Projekt „Lebendiges Zentrum Stadtmitte Bendorf“ nun in die nächste Phase. Bei der „Zukunftswerkstatt” in der Stadthalle standen konkrete Ziele und Maßnahmen im Fokus. Der Rahmen, der sogenannte ISEK-Prozess (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept), stellt die Basis für Fördermittel und Investitionen dar. Er wird in enger Abstimmung mit Bürgerschaft, Politik und Verwaltung erstellt.

In lockerer, aber gut organisierter Form konnten an diesem Abend Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden, vorbereitet und durchgeführt vom begleitenden Büro Stadtberatung Fries und dem Team der Stadtverwaltung.

„Wir müssen unsere Stadt enkeltauglich machen.”
Stadtbürgermeister Christoph Mohr (SPD)

„Wir brauchen Ihre Ideen”, so Bürgermeister Christoph Mohr (SPD) in seiner Begrüßung. Er hoffe sehr, dass das Projekt zum echten Stadtgespräch werde. „Wir müssen unsere Stadt enkeltauglich machen.”

In vier Gruppen wurden die Themen städtebauliche Gestaltung, Klima und öffentlicher Raum, Mobilität sowie Wirtschaft und Transformation bearbeitet. Mittels Lego-Modell, Zukunftswürfel, Heatmap oder einem fiktiven Brief aus der Zukunft wurden die verschiedenen Ideen dargestellt und diskutiert. An den vier Tischen entwickelten sich sehr lebendige Gespräche. Die persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen und Einschätzungen wurden in den Raum gestellt. Begriffe wie Leerstände, Pop-Up-Stores, Entsiegelung, Fahrradwege, Parkplätze flogen durch die Luft, wurden analysiert und konkretisiert.

In einem Brief aus der Zukunft, aus dem Jahre 2040, berichtet ein „Leo” , wie radfahrerfreundlich die Innenstadt jetzt sei und wie sehr er sich über das immer noch bestehende Schwimmbad freue. Daneben ließ ein Lego-Modell die Bach-Aue in neuer Gestaltung erkennen.

Vier Tische - vier Methoden: Hier wurde die Renaturalisierung der Bach-Aue mittels Lego dargestellt.
Wolfgang Lucke

Auch in der Pause gingen die munteren Gespräche weiter. In der zweiten Werkstattrunde wurden die Tische gewechselt, damit die Themen und Zusammensetzungen.

Wirtschaftsförderer Werner Prümm beteiligte sich mit großer Überzeugung aktiv an der Zukunftswerkstatt: „Es ist existenziell notwendig, unsere Innenstadt attraktiver zu machen. Wir müssen auch völlig neue Wege denken.”

Als Ergebnis konnte Pia Franziskus, Projektleiterin Stadtberatung Fries, „sehr wertvolle Impulse” mitnehmen. „Es haben sich deutlich einige Schwerpunkte herauskristallisiert.” So wurde unter anderem vorgeschlagen, mehr Festivitäten anzubieten, einen Quartiersmanager einzusetzen, bessere Infrastruktur für Radfahrer zu schaffen, die Gefahrenstellen an Bushaltestellen zu beseitigen, Grünflächen aufzuwerten, Parkplätze in Tiefgaragen umzuwandeln.

Im nächsten Projekt-Schritt wird das Büro Fries am Freitag, 16. Mai, konkrete Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten vorstellen. Nach Rückkopplung in den Gremien soll das Gesamtpaket schließlich im Stadtrat entschieden werden.

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