Preis für Reinhard Kallenbach
Mit Herz und Hirn für die Koblenzer Altstadt
Reinhard Kallenbach (rechts) bekommt den Altstadtpreis von Markus Artz überreicht, Vorsitzender des Koblenzer Bürgervereins, der den Preis seit 50 Jahren vergibt.
Doris Schneider

Sein Revier ist die Koblenzer Altstadt, hier lebt er, über sie forscht und schreibt er. Nun kann er in sein Wohnzimmer im „Armen Josef“ einen kleinen, aber bedeutenden Preis stellen: Reinhard Kallenbach wurde mit dem Altstadtpreis ausgezeichnet.

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Dass der Koblenzer Reinhard Kallenbach in einem der geschichtsträchtigsten Häuser der Altstadt zu Hause ist, ist kein Zufall: Schon seit Jahrzehnten liebt der 61-Jährige die Historie seiner Heimatstadt und schreibt sie auch fast ebenso lange selbst mit. Auch ganz aktuell: Kallenbach ist der jüngste Träger des Altstadtpreises, der seit 50 Jahren vom Koblenzer Bürgerverein ausgelobt wird und nun erstmals seit 2019 wieder verliehen wurde.

Er steht nun in eine Liste mit Namen wie Thomas Anders, Manfred Gniffke, dem langjährigen Migrationsbeirats-Vorsitzenden Vito Contento und vielen anderen, mit Gruppen wie der Altstädter Brunnengemeinschaft oder der Mundartexpertin Hannelore Kraeber. Der allererste Preisträger war im Übrigen im Jahr 1975 die Lokalredaktion der Koblenzer Rhein-Zeitung, berichtet Bürgervereins-Vorsitzender Markus Artz bei der gleichermaßen fröhlichen wie festlichen Preisverleihung im Historischen Rathaussaal.

Der Verein verleiht den Preis an Personen, die sich um unsere Stadt Koblenz im allgemeinen oder vor allem um ihre Altstadt verdient gemacht haben.“
Markus Artz, Vorsitzender des Koblenzer Bürgervereins

Der Preis besteht aus einer Nachbildung einer Bronzeskulptur des verstorbenen Koblenzer Künstlers Heinz Kassung. Der Koblenzer Bürgerverein verleiht ihn an „Personen, die sich um unsere Stadt Koblenz im Allgemeinen oder vor allem um ihre Altstadt verdient gemacht haben“, so Vorsitzender Markus Artz. „Bei Reinhard Kallenbach brauchen wir den Bezug zur Altstadt nicht zu suchen, er liegt auf der Hand.“

Er mag kein gebürtiger Altstädter sein, aber er ist ein geborener Altstädter.“
Laudator Peter Burger, ehemaliger Chefredakteur der Rhein-Zeitung.

Schon Kallenbachs erste Promotion im Fachbereich Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen an der Uni Kaiserslautern rankte sich um die Geschichte der Koblenzer Altstadt, berichtet der ehemalige Chefredakteur der Rhein-Zeitung, Peter Burger in seiner Laudatio, und nennt viele, viele weitere Beispiele, wie Reinhard Kallenbach das Leben in seiner Heimatstadt beschrieben hat.

Unzählige Publikationen zur Stadtgeschichte, zu Karneval und Buga

Bereichert hat er Koblenz mit seinen historischen Publikationen zu Karneval oder zur Stadtgeschichte, zur Buga und zu Gesundheits- und Infrastrukturthemen, aber auch in seinem ebenfalls schon Jahrzehnte währenden journalistischen Engagement. Volontiert hat er beim Verlag für Anzeigenblätter und dann viele Jahrzehnte in der Lokalredaktion der Rhein-Zeitung gearbeitet, die er 2023 auf eigenen Wunsch verlassen hat. „Ein Typ mit Ecken und Kanten“, nennt Burger den Preisträger, einer, der sich sehr für seine Heimatstadt engagiert. „Er mag kein gebürtiger Altstädter sein, aber er ist ein geborener Altstädter.“

Reinhard Kallenbach freut sich über seine Auszeichnung.
Doris Schneider

„Er ist ein würdiger Preisträger“, sagt auch Oberbürgermeister David Langner und hebt hervor, dass es heute besonders wichtig sei, aus der Geschichte zu lernen. Und Kallenbach selbst? Er freut sich über den Preis, sagt er, sieht diesen fast schon als Auszeichnung für sein Lebenswerk und kündigt an, auf jeden Fall weiterzumachen mit stadtgeschichtlicher Forschung. Sowohl im von ihm gegründeten Garwain-Verlag als auch im Koblenzer Kunstverein, den er gemeinsam mit seiner Schwester Angelika Kallenbach und seinem Schwager, dem Künstler Elias Maya, gegründet hat und in dessen Räumen im Altenhof ganz unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden.

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