Selbst die Sonne strahlte pünktlich bei der 777. Auflage des Alkener Moosemannfestes mit den Festbesuchern um die Wette und eröffnete gleichzeitig standesgemäß die Tourismus-Saison an der Untermosel. Die mutige Tat des Junkers Emmerich von Leinigen aus dem Jahre 1248 wird im historischen Moseldorf auch heute noch gebührend gefeiert.
Um aus der belagerten Burg Thurant auszubrechen ließ sich Emmerich eine List einfallen. Er rollte in einen Ballen Moos gehüllt den steilen Hang hinab und durchbrach so die gegnerischen Linien. Er blieb bei der waghalsigen Aktion heil, schlug sich zum Pfalzgrafen Otto II. durch und bat ihn um Hilfe. Das in Marsch gesetzte Heer des Burgherrn kam jedoch zu spät. Die Erzbischöfe aus Trier und Köln vermieden die Schlacht und teilten sich die Burg rasch und einvernehmlich. Thurant wurde damit wie auch heute noch ersichtlich zu einer Doppelburg mit zwei Türmen und Trennungsmauer.

Ein Ritter hoch zu Ross verlas die Sage vom Junker Emmerich und Fanfarenklänge kündigten den Festzug durch den historischen Ort an. Die Rolle des tapferen Junker Emmerich übernahm im Zug die sechsjährige Luise Hawig. Das mutige Mädchen verbarg sich in Moos gehüllt unter einem mit bunten Bändern geschmückten Baum. Das Spayer Fanfarencorps, in nostalgische Gewänder gehülltes Volk, mittelalterliche Recken und viele Kinder mit Wingerspfählen bereicherten den Festzug. Die Pfähle symbolisieren die Piken und Speere, mit denen die Belagerer einst den verlassenen Moosballen des Junkers wütend durchsuchten.
Nach dem Umzug tauschten die Kinder die Pfähle in Brezeln um. Nach altem Brauch spendiert das zuletzt in Alken getraute Paar (in diesem Jahr Silvana und Heiner Portele) den Kindern extra große Exemplare des leckeren Gebäcks. Viele frohe Festbesucher genossen das historische Ereignis bei einem guten Glas Wein, besuchten die Burg Thurant, das mittelalterliche Stadttor „Fallerport“ oder die über 1000 Jahre alte St. Michaelis-Kirche.