Sie sind die Retter in Not, Helfer der Straße, gelten als Helden des Alltags und werden trotzdem Opfer von Angriffen und Gewalt: die Einsatzkräfte der Blaulichtfamilie. Um den Respekt und die Dankbarkeit gegenüber ihnen öffentlich zu stärken, schlägt die CDU-Fraktion in Koblenz eine Kampagne der Stadt für die Blaulichtfamilie vor.
Philip Rünz (CDU) erklärte im Stadtrat: „Eine der wichtigsten Aufgaben, die wir als Politik haben, ist es, Dank und Anerkennung für diejenigen zum Ausdruck zu bringen, die uns schützen.“ Leider sei das keine Selbstverständlichkeit mehr, wie deutschlandweit Übergriffe auf Einsatzkräfte beispielsweise in der Silvesternacht gezeigt hätten. In Koblenz war die jüngste Silvesternacht allerdings extrem unauffällig, das berichteten Beamte bereits am Neujahrsmorgen.
„Wir als CDU bringen diesen Antrag ein, weil es uns wichtig ist, dass wir eine Respektkampagne der Stadt Koblenz auf den Weg bringen, damit wir unseren Beitrag leisten, dass genau diese Berufsgruppe auch die gesellschaftliche Wertschätzung bekommt, die sie verdient“, sagte Rünz weiter.
Plakate, Infoabende und ein „Tag der Einsatzkräfte“
Für die Kampagne schlagen die Christdemokraten etwa Großplakate, Unterstützungsbotschaften von bekannten Koblenzern, Bürger- und Schulveranstaltungen und die Einführung eines „Tags der Einsatzkräfte“ vor.
Christian Altmaier (FW) hält es für wichtig, über dieses Thema zu sprechen, eine Kampagne der Stadt aber nicht für das richtige Mittel. „Ein genehmigter und beschlossener Haushalt ist schon ein großer Solidaritätsbeitrag für die Blaulichtfamilie. Wem hilft denn jetzt eine Kampagne, die finanziert wird durch die Stadt? Dann lieber diese Mittel nehmen, damit wir eine vernünftige Sicherheitsausrüstung für die Kollegen bezahlen, die jeden Tag den Kopf hinhalten“, bilanzierte Altmaier.
Zuspruch im Stadtrat
Carl-Bernhard von Heusinger (Bündnis 90/Grüne) begrüßte den Antrag der CDU. Es sei wichtig, über Respekt für die Blaulichtfamilie zu sprechen, „wir tun das auch im Landtag häufig“, so der innenpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion. David Hennchen (FDP) schlug vor, dass eine Kampagne auch Lust auf die Arbeit im Blaulichtbereich machen sollte, um neues Personal anzulocken. Joachim Paul (AfD) sah in einer Respektkampagne eine wertvolle symbolische Geste.
Oberbürgermeister David Langner (SPD) betonte, als Stadt sei man mit der Berufsfeuerwehr und dem Ordnungsamt Teil der Blaulichtfamilie. Wichtig sei, dass man bei einer Kampagne auch alle anderen Akteure mit einbezieht. „Wir würden das Gespräch suchen mit den Mitgliedern der Blaulichtfamilie, dazu zu einem Erfahrungsaustausch einladen.“ Dort sollen dann die Vorschläge der CDU diskutiert werden.