Und es zieht Konsequenzen: Die Stadtverwaltung wird erneut eine Allgemeinverfügung erlassen, „mit der auf den stark besuchten Altstadtplätzen Verweil- und Alkoholverbote in den Nachtstunden angeordnet werden, nachdem das mildere Mittel der Maskenpflicht nicht den erwünschten Erfolg erzielte“, so die Stadt in einer Pressemitteilung. Danach werden das Verweilen sowie der Konsum von alkoholischen Getränken in einem Bereich zwischen den Ufern von Rhein und Mosel, Friedrich-Ebert-Ring und B 9 zwischen 22 und 5 Uhr am kommenden Mittwoch und Donnerstag sowie an den folgenden Freitagen und Samstagen bis zum 13. Juni untersagt.
So hat sich das Wochenende aus Sicht der Ordnungshüter entwickelt: „Das angenehmere Wetter hat viele Menschen in die Koblenzer Altstadt geführt“, heißt es in der Mitteilung. „Tagsüber haben sich die entspannten Menschen an die noch geltenden Regeln zur Coronabekämpfung gehalten, doch in den Abend- und Nachtstunden änderte sich das Bild.“ Waren am Freitagabend einige Hundert Menschen in der Altstadt, die sich hauptsächlich am Münzplatz trafen, so waren es am Samstagabend deutlich mehr. „Für das Wochenende war deshalb von der Stadtverwaltung eine Maskenpflicht für den Münzplatz und die Münzstraße erlassen worden. Sie galt am Freitag ab 23 Uhr. Nachdem das Ordnungsamt per Lautsprecherdurchsage auf die Maskenpflicht verwiesen hatte, leerte sich der Platz. Allerdings nicht die Münzstraße, wo sich weiterhin sehr viele Menschen aufhielten. Sie wurden von den Ordnungshütern immer wieder auf die Maskenpflicht hingewiesen, und es wurden Verwarnungen ausgesprochen.“ Am Samstag galt die Maskenpflicht dann ab Mitternacht. „Bereits früher am Abend waren sehr viele Menschen in der Altstadt unterwegs, wobei der Münzplatz und der Platz vor der Liebfrauenkirche am stärksten frequentiert worden sind.“ Die Ordnungshüter stellten zudem fest, dass die jungen Menschen erhebliche Mengen Alkohol tranken, keine Masken trugen und nicht ausreichend Abstand gehalten haben. Die Maskenpflicht führte dazu, dass die Menschen sich vom Münzplatz später auch in die Burgstraße und den Florinsmarkt zurückzogen, weswegen die Polizei zeitweise die Danne/Burgstraße für den Durchgangsverkehr sperren musste.
Ein weiterer negativer Aspekt, so die Stadtverwatung, waren die Hinterlassenschaften der Besucher. Neben den zahlreichen To-go-Bechern auf den Platzflächen und den Straßen kam es auch vermehrt zu Bruch kleiner und größerer Glasflaschen, die fallen gelassen oder sogar geworfen wurden. Und nicht nur die Feiernden selbst hielten sich nicht immer an die Regeln: Das Ordnungsamt hat zusätzlich Kontrollen von gastronomischen Betrieben vorgenommen und auch hier einige Verstöße feststellen müssen, die Anzeigen zur Folge hatten.
Während viele junge Menschen die kommenden Verbote sicher kritisch bewerten werden, werden andere froh sein: „Wer hilft uns Anwohnern gegen diese Großparty auf Münzplatz und Umgebung?“, hatte am Montagmorgen ein Altstädter an die RZ geschrieben. Das kommende Wochenende wird vermutlich ruhiger werden. dos