Koblenzer Grundschüler spenden
Martinsfest im Zeichen der Nächstenliebe
Schüler, Eltern und Lehrer versammeln sich um das Martinsfeuer.
Alexander Thieme-Garmann

Es ist kein gewöhnliches Schulfest, das die Regenbogen-Grundschule in Lützel an diesem Nachmittag veranstaltet. Ein kontrolliertes Feuer im Zentrum des Schulhofs weist auf den Anlass hin: Schüler, Eltern und Lehrer feiern hier gemeinsam Sankt Martin.

Der süße Duft von Waffeln und Punsch verbreitet sich an den Ständen auf dem Schulhof der  Regenbogen-Grundschule in Lützel. Kinder bieten selbst Gebasteltes an. Die Anlaufstelle, die das Fest zu einem ganz besonderen macht, nimmt indessen Dinge in Empfang: Es sind Lebensmittelkonserven, die gesammelt werden, um sie an die Koblenzer Tafel und das „Mampf“ zu übergeben. Der Gastronomiebetrieb für Wohnungslose befindet sich am Fuße der Balduinbrücke. Da die Küche auf Spenden angewiesen ist, kann man sicher sein, dass die lang haltbare Ware dankbare Abnehmer finden wird.

Symbolische Spendenübergabe vor dem "Mampf" mit Schülerinnen und Schülern. Von links: Michael Münch (Vater), Christina Felthaus (Rektorin), Jürgen Michel, Detlev Rademacher (ehrenamtliche Mitarbeiter des Mampf), Bahar Arayan (Mitglied des Elternbeirats und Vorsitzende des Fördervereins).
Alexander Thieme-Garmann

Die Initiative geht auf den Schulelternbeirat und den Förderverein zurück, die bereits im Vorjahr ein Martinsfest organisiert hatten, bei dem neben Lebensmittelspenden auch Gelder für die Tafel und das „Mampf“ gesammelt wurden. Hintergrund ist die Geschichte vom heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt. „Die Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen, denen es vielleicht schlechter geht als uns, spielt in allen Weltreligionen eine große Rolle“, hebt Rektorin Christina Felthaus vor. Somit verbindet das Gebot der Nächstenliebe alle Schüler der Regenbogen-Grundschule, von denen etwa 80 Prozent einen Migrationshintergrund haben.

Kinder spüren, dass sie etwas Gutes getan haben

Zudem gibt es fröhliche Unterhaltung: So spielen die Schüler die Legende vom heiligen Martin nach und singen gemeinsam. Die Kinder geben ihre Gedanken und Wünsche für andere in Form von Lichtern weiter. Wenige Tage später Tag übergeben die Klassensprecher der dritten und vierten Klasse gemeinsam mit Lehrern und Eltern die gesammelten Lebensmittelkonserven und die Spendendosen an die Mitarbeiter im „Mampf“. Die Freude bei den Ehrenamtlichen und den Stammgästen ist groß. Die Kinder spüren, dass sie etwas Gutes getan haben. Auch im nächsten Jahr soll das Martinsfeuer wieder auf dem Schulhof brennen.

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