Herr Mazurkiewicz, wie wichtig ist Sponsoring im Profiradsport?
Für große Marken wie Canyon ist es absolut entscheidend, dass sie Protagonisten unter Vertrag haben, die man auch außerhalb von Fernsehübertragungen sieht. Denn im Vergleich zu anderen Sportarten ist Radsport ein Nischensport. Es braucht daher Gesichter, die dabei helfen, damit es die Fahrräder aus den Rennen in den Handel schaffen und verkauft werden. Dafür ist Sponsoring unentbehrlich. Allerdings gibt es zwischen Herstellern und Rennteams viele personelle Vermischungen. Es ist daher schwierig zu sagen, wo das Engagement des Radherstellers aufhört und das des Radteams anfängt. In jedem Fall trägt der Namenssponsor des Teams einen Großteil der Kosten. Dafür wird er besonders im Radsport als Teil des Teamnamens im Fernsehen häufig genannt.
Mit Mathieu van der Poel und Basketball-Superstar LeBron James hat Canyon bekannte Athleten.
Da treffen sich Bekanntheit und Aufmerksamkeit, genau das braucht es. Mit LeBron James hat Canyon jemand Außergewöhnlichen, ein Gesicht, das sehr viele Leute kennen, er ist ein echter Typ, wenn man so will. Da ergibt das Sponsoring auf einem hohen Niveau Sinn und ist nachvollziehbar.
Mit einem Hauch von vier Sekunden Vorsprung hat Kasia Niewiadoma im August die Tour de France gewonnen. Kürzlich hat die polnische Radrennfahrerin ihren Sponsor Canyon in Koblenz besucht. Der weltbekannte Radhersteller investiert jährlich viel Geld in das Sponsoring von Superstars der Szene wie ...Tour-de-France-Siegerin in Koblenz: So wichtig ist Radsport-Sponsoring für Canyon
Lässt sich sagen, wie viele Fahrräder eine Marke wie Canyon durch Sponsoring verkauft?
Nein. Die unmittelbare Messbarkeit von Werbung, die über viele Kanäle geht, im Verhältnis zum Verkauf ist unglaublich schwierig. Dazu kommt, dass der Profiradsport ein sehr verdeckter Markt ist, Unternehmen und der Sport verschmelzen.
Die Fragen stellte Jan Lindner