Seit Mittwoch werden im Rahmen eines Literaturpfads auf acht Stelen Auszüge aus dem Werk der Schriftstellerin Marlene Streeruwitz präsentiert. Die österreichische Autorin ist die erste Preisträgerin der neu geschaffenen Joseph-Breitbach-Poetikdozentur, die die Stadt Koblenz in Kooperation mit dem Koblenzer Stadttheater und der Universität Koblenz-Landau vergibt (wir berichteten).
Um die Auszüge aus dem Werk von Marlene Streeruwitz auf dem Clemensplatz kostenlos lesen zu können, braucht man allerdings ein entsprechend ausgestattetes Mobiltelefon oder ein anderes technisches Gerät, das in der Lage ist den QR-Code auf den Stelen zu decodieren. Die acht Stelen gehen dabei auf thematisch unterschiedliche Aspekte aus dem Werk der Autorin ein. So gibt es unter anderem einen Themenblock unter der Rubrik „Mehr Theater – Ein Aufruf“, ein anderer wiederum ist zusammengefasst unter dem Titel „Frausein in Österreich. Schön. Fleißig. Gehorsam. Gut“. Ein weiterer steht unter der Überschrift „Literatur. Das ist die Welt. Das ist die Welt der Sprache“.
Der Koblenzer Literaturpfad wird sich allerdings nur temporär mit dem Werk von Marlene Streeruwitz, die neben zahlreichen Romanen auch Werke für die Bühne verfasst hat, befassen. „Es ist geplant, dass wir auch anderen Literaturveranstaltungen in der Stadt mit dem Literaturpfad eine Bühne bieten“, erläutert Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz gegenüber unserer Zeitung. So soll man hier künftig Werke von Autoren vorfinden, die zu Gast sein werden beim Koblenzer Literaturfestival „Ganz Ohr“, das seit dem Frühjahr 2008 in der Stadt veranstaltet wird.
Platz sollen die Stelen auch dem Werk des kommenden Trägers des Joseph-Breitbach-Preises, der alljährlich im September verliehen wird, bieten. Und zudem sollen sich auch die QR-Codes für Kinder- und Jugendliteratur auf den Stelen rund um den Clemensplatz wiederfinden, kündigt Margit Theis-Scholz an.
Im kommenden Jahr, nach dem Literaturfestival „Ganz Ohr“, sind die Stelen dann voraussichtlich für den Träger der Joseph-Breitbach-Poetikdozentur 2022 vorgesehen. Die Auszeichnung wird dann in der Kategorie Lyrik verliehen. „Die Poetikdozentur soll immer im Wechsel entweder für Lyrik oder für Drama vergeben werden“, erläutert Stefan Neuhaus, Professor für neuere deutschsprachige Literatur an der Universität Koblenz-Landau. Marlene Streeruwitz ist zwar auch Lyrikern, die Auszeichnung wurde ihr allerdings für ihr dramatisches Werk verliehen.