Der neue Decathlon wird die einstigen Mietflächen von Lahr-Schuhe, Reno und Zapata Women umfassen.
Dreh- und Angelpunkt ist der französische Sportartikelhersteller und -händler Decathlon. Der wird Ende des Jahres eine große Filiale im Obergeschoss eröffnen. Die Verhandlungen haben bereits Anfang 2017 begonnen und sich hingezogen. Seit Juni dieses Jahres ist klar: Er kommt. Für den neuen Laden werden drei Mietbereiche zusammengelegt, sagt Hamsch. Somit fallen zwei Shopflächen aus der Vermarktung raus. Decathlon wird auf 1600 Quadratmetern präsent sein, dort wo vorher Reno- und Lahr-Schuhe sowie Zapata Women vertreten waren.
Spannende Angebote aus dem Ausland
Die langwierigen Verhandlungen haben sich aufs komplette Mietmanagement in dem ECE-Einkaufscenter ausgewirkt. „Wir könnten einige Geschäftsräume schnell weitervermieten“, sagt die Centermanagerin. Dazu gehört die Fläche von Brooklyn Store 101, der seit Anfang 2017 leer steht. Aber es gehe darum, langfristige Mietverträge für attraktive Angebote abzuschließen. „Wir versuchen natürlich, Konzepte anzusiedeln, die neu in Koblenz sind“, betont Hamsch. Man wolle nichts ins Haus holen, was bereits in der Innenstadt zu finden ist. Zurzeit gibt es laut Hamsch viele spannende Unternehmen aus dem Ausland, die erst langsam nach Deutschland kommen. „Die kennen Hamburg, Berlin, Köln, München und Frankfurt.“
Etliche Shops im Forum Mittelrhein stehen leer : Hinter der roten Wand war mal ein Baseball-Kappen-Geschäft.
Ein Kollege, der für die Vermietung zuständig ist, muss den potenziellen Partnern erst mal erklären, wo Koblenz liegt – und warum es sich lohnt, sich diesen Standort anzuschauen. „Mein Kollege ist so etwas wie ein Tourismusmanager“, verdeutlicht Diana Hamsch. Und natürlich wollen die Unternehmen dann auch wissen, welche großen Läden im Forum ansässig sind und was sich auf den anderen Flächen tut. Das möchte auch unsere Zeitung wissen. Doch Hamsch bittet um Verständnis: „Über verschiedene Flächen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sprechen.“ Und sie betont: „Wir sind in vielen Verhandlungen.“
Klar ist: Der Xenos im Untergeschoss wird zugemacht. Auf gelb-schwarzen Plakaten steht: „Wegen Schließung: 70 Prozent auf alles.“ Die Regalreihen lichten sich, die Verkaufsfläche wird zunehmend reduziert. Auf Nachfrage erzählt Hamsch, dass es dort nach einer kurzen Schließ- und Umbauphase weitergeht – mit Tedi. „Dort gibt es keinen Mieter-, sondern einen Namenswechsel.“ Der deutsche Billighändler Tedi hat Ende 2017 die deutschen Filialen der niederländischen Kette Xenos übernommen. „Die Namensrechte an Xenos laufen zum 1. September aus“, sagt Hamsch. Wie Tedi auf seiner Internetseite mitteilt, werden alle Xenos-Filialen in diesem Jahr zu Tedi-Filialen umgebaut.
Xenos schließt und wird als Tedi wiedereröffnet.
In dem großen Einkaufscenter, das 2012 eröffnet wurde, haben zuletzt ganze drei Schuhgeschäfte geschlossen: Reno und Lahr-Schuhe hörten Anfang Juli dieses Jahres auf, Street Shoes Ende 2017. Ein Segment, das das Forum im Auge behält: „Wir wollen gerne Schuhe und sind in Gesprächen“, sagt Hamsch.
Nachmieter zu finden, dauert ein bis zwei Jahre
Die Schuhbranche expandiere wie die Textilbranche sehr vorsichtig, erklärt Hamsch. Grund: Einige auch namhafte Unternehmen sind in den vergangenen Jahren in Schieflage geraten und kommen erst langsam wieder auf die Beine. „Die überlegen sich ganz genau, wenn sie Läden eröffnen wollen, wo sie das tun.“ Das sei deutschlandweit zu beobachten. Man müsse heute für Nachvermietungen mit ein bis zwei Jahren rechnen. „Und wir wollen natürlich etwas, das es in Koblenz noch nicht gibt.“
Erst vor Kurzem hat der Running Sushi im Food-Court im Obergeschoss geschlossen – auch für Hamsch kam das völlig überraschend. „Der lief aus unserer Sicht sehr gut.“ Es gab wohl Unstimmigkeiten zwischen Franchisegeber und -nehmer. „Für diese Fläche gibt es schon viele Interessenten“, sagt Hamsch.
Der Running Sushi wurde kurzfristig geschlossen. Interessenten gibt es aber schon für die Fläche.
Manch einer vermutet, dass die Leerstände etwas mit der Neueröffnung des modernisierten Löhr-Centers im Frühjahr 2017 zu tun haben könnten. Diana Hamsch sagt: „Das merken wir nicht.“ Klar habe es einen kleinen Frequenzpeak nach unten gegeben, als das sanierte Löhr-Center die Türen öffnete. „Das ist aber auch natürlich. Wenn etwas neu ist, will man das auch angucken“, betont Diana Hamsch. Aber das habe sich eingependelt. Aus ihrer Sicht gibt es auch kein Problem mit Mietdopplungen. Einige Läden funktionieren im Forum besser, andere im Löhr-Center, sagt die Centermanagerin. Zusammen mit der Innenstadt würden sich beide Center gut ergänzen und Koblenz interessant machen.