Stadtgeschichte Koblenz
Layer Kulturgut wird gesichert
Über die Platzierung eines Gütersteines des ehemaligen Karthäuser-Klosters im Kirchenvorgelände freuen sich neben Ortsvorsteher Thomas Jost (2. von rechts) auch die Ortshistoriker Richard Theisen und Rolf Morbach, Vertreter des Layer Ortsringes, der Pfarrgemeinde und Mitarbeiter des städtischen Vermessungsamtes.
Erwin Siebenborn

Früher wurden die Gemarkungsgrenzen zwischen den Ortschaften durch Grenzsteine festgelegt. Ein solcher Stein mit besonderem Charisma fand jetzt auf dem Vorgelände der Layer Kirche seinen Ehrenplatz.

Historische Grenzsteine sind wichtige Zeugen der Ortsgeschichte. Seit dem Mittelalter markieren sie das Hoheitsgebiet von Städten und Dörfern. Ein solcher Stein mit besonderem Charisma fand jetzt auf dem Vorgelände der Layer Kirche seinen Ehrenplatz. Es handelt sich um einen Güterstein des ehemaligen Beatus-Klosters auf der Karthause.

Früher wurden die Gemarkungsgrenzen zwischen den Ortschaften durch regelmäßige „Grenzgänge“ penibel kontrolliert. Grenzstreitigkeiten lösten oft handgreifliche Scharmützel aus oder wurden langwierig juristisch geklärt. Das Verrücken der Steine wurde drastisch bestraft.

Gütersteine des Klosters kurzerhand als städtische Grenzzeichen übernommen

Der jetzt an der Layer Kirche platzierte Grenzstein stammt vom ehemaligen Beatuskloster auf der Karthause. Damals war die Hochfläche zwischen der „Schwedenschanze“ und dem „Fort Konstantin“ im Besitz der später bei der Säkularisierung aufgelösten Ordensgemeinschaft. Infolge der Auflösung rückte die Gemarkungsgrenze von Koblenz direkt an die Gemeinde Lay. Bei der Markierung der neuen Grenze im Jahre 1816 wurden die einstigen Gütersteine des Klosters kurzerhand als städtische Grenzzeichen übernommen. Auf der zur Stadtgemarkung weisenden Rückseite des Steines wurde ein „C“ (für Coblenz) und die Jahreszahl 1816 eingemeißelt. Damit galt er als amtlicher Grenzpunkt. Auf der Vorderseite finden sich die Initialen des Klosters “MSB„ für “Monasterium Sancti Beati". Heute gilt der Basaltstein als schützenswertes Kulturgut.

Die Layer Ortshistoriker Richard Theisen und Rolf Morbach baten deshalb das Vermessungsamt der Stadt Koblenz um die Umsetzung des Steines in das Layer Kirchenvorgelände – vor allem, weil viele der historischen Grenzsteine im Laufe der Zeit entwendet wurden und im Stadtgebiet kaum noch welche vorhanden sind. Die Stadt Koblenz folgte der Bitte und setzte die Maßnahme um. Ein Info-Schild informiert über das steinerne Objekt. Die Sachkosten für die Maßnahme übernahm der Layer Ortsring.

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