Vorhaben Unternehmer will das stillgelegte Wasserfahrzeug sanieren lassen
Layer Fähre soll Blickfang für Moselstadtteil werden: Unternehmer hat das Gefährt gekauft

Fachleute informierten sich auf der Fähre über die notwendigen Maßnahmen, um sie aus der Mosel zu heben. Das 90 Jahre alte Wasserfahrzeug soll als Kulturgut im Moselstadtteil erhalten bleiben. 

Erwin Siebenborn

Koblenz. Die Layer Fähre wird wachgeküsst aus ihrem Winterschlaf. Der Spezial-Gerüstbau-Unternehmer Jürgen Löhr kauft der Stadt Koblenz das schon stillgelegte fast 90-jährige Wasserfahrzeug ab und möchte es der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen.

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Ausgangspunkt dieses Kaufs war eine Äußerung von Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig bei einer Bürgerversammlung in Lay vor einigen Jahren. Der OB bot an, die sich im städtischen Besitz befindliche Layer Fähre für den symbolischen Betrag von 1 Euro zu verkaufen. Löhr nahm jetzt dieses Angebot an und schloss mit der Stadtverwaltung nach Zustimmung des Layer Ortsbeirats und des Stadtrats einen entsprechenden Kaufvertrag. Löhr begründet sein Vorhaben folgendermaßen: „Ich betrachte die Fähre nicht nur als Verkehrsmittel, sondern auch als kulturelles Erbe. Deshalb möchte ich sie als Erinnerung an eine über Jahrhunderte dauernde moseltypische Einrichtung sichern und als Blickfang erhalten.“ Schließlich ist Jürgen Löhr am Layer Moselufer aufgewachsen und mit dem Fluss vertraut.

Die Fähre soll auf seinem Firmengelände in Ochtendung renoviert und mit frischem Glanz versehen werden. Das Wasserfahrzeug wird per Kran an Land gesetzt und auf einem Tieflader ins Zwischenlager nach Ochtendung gebracht. Für den Rückbau und Abtransport der Fähre sind umfangreiche Behörden- und Transportgenehmigungen sowie Sicherungsmaßnahmen notwendig. Die Kosten für Hebung und Transport trägt der Käufer. Sie werden nach ersten Schätzungen einen fünfstelligen Betrag ergeben. Die Stadt Koblenz wird sich mit einem Zuschuss an den Kosten beteiligen.

Nach Abschluss der Sanierung wird die Fähre zurück nach Lay gebracht. Für Löhr kommen im Moselstadtteil verschiedene Standorte infrage. So kann er sich vorstellen, dass die Fähre ideal in den Bereich „Im Bongert“ passen würde. Das Gelände ist dem Moselstadtteil vorgelagert. Auch hinter der Einfahrt zur Kapellenstraße, an der Einmündung des Ankerpfads oder auch gegenüber von Winningen könnte die Fähre platziert werden. Natürlich ist Löhr auch für andere Standorte offen. Er bittet den Layer Ortsbeirat, Ortsvereine und Bürger um Vorschläge. Nach jetzigem Zeitplan soll die Fähre am Freitag, 13. April, aus der Mosel gehoben werden.

Dann heißt es für viele Fährfreunde, Abschied zu nehmen von einer langen Tradition. Die Fähren stellten schließlich über einige Jahrhunderte die Verbindung über die Mosel sicher. Der Layer Ortsring hat die Absicht, die Hebung und den Abtransport mit einen kleinen Fest zu begleiten. Auch der Baudezernent freut sich, dass eine Lösung für die Fähre gefunden wurde: „Dank des Engagements von Herrn Löhr ist es möglich, dass die Fähre im Ortsbild – wenn auch auf dem Trockenen – weiter präsent bleibt“, lobt Bert Flöck die Initiative.

Von unserem Mitarbeiter Erwin Siebenborn

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