Lahnstein/Koblenz
Lahnstein/Koblenz: Betrugsprozess gegen Gerd Schäfer zieht sich

Lahnstein/Koblenz. Der ehemalige Lahnsteiner Politiker und Unternehmer Gerd Schäfer hat bereits zugegeben, die KfW-Förderbank um 1,1 Millionen Euro betrogen zu haben. Aber der Prozess gegen den 72-Jährigen zieht sich in die Länge.

Von unserem Redakteur Hartmut Wagner

Am dritten Verhandlungstag hat Richter Armin Steinhauser am Schöffengericht Koblenz eine Stunde lang Kontoauszüge von Schäfers Privatkonto bei der Spardabank Lahnstein verlesen.

Laut Anklage beantragte Schäfer 2008 für sein Unternehmen Gescha-Klebesysteme bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein 1,1-Millionen-Euro-Darlehen. Er behauptete, eine Beschichtungsanlage kaufen zu wollen. Tatsächlich täuschte er dies nur vor. Er nutzte die 1,1 Millionen Euro, um Rechnungen und Löhne zu bezahlen. Und er überwies fast eine Viertelmillion Euro auf ein Privatkonto.

Das hat Schäfer bereits gestanden. Aber: Er bestreitet, sich privat bereichert zu haben. Er behauptet, er habe die knappe Viertelmillion Euro zurück auf ein Konto seines Unternehmens überwiesen.

Der Richter ging Dutzende Transaktionen auf dem Spardakonto durch – darunter waren Geldzugänge von Schäfers Ex-Unternehmen, Geldabgänge an Vereine oder Bekleidungsgeschäfte. Der Prozess geht am 6. Januar um 10.30 Uhr weiter, auch dann verliest der Richter nur Kontoauszüge. Ob Schäfer belegen kann, dass er sich privat nicht bereichert hat, wird sich voraussichtlich am 28. Januar zeigen – dem fünften und wohl letzten Prozesstag. Beginn ist dann um 9.30 Uhr.

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