Fußgänger und Radfahrer, die gewohnt sind, die Bahnunterführung in der Chlodwigstraße zu nutzen, haben diese Woche ein Problem. Aufgrund der Erneuerung des Brückenbauwerks – derzeit wird der Oberbau auf die neuen Widerlager montiert – bleibt der Durchgang aus Sicherheitsgründen noch bis zum 19. Mai komplett gesperrt. Bereits seit Anfang Februar war der Bereich für Fahrzeuge tabu.
Als Alternative hat die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit der Koveb einen Shuttledienst für Fußgänger eingerichtet, der zwischen Schützenstraße und Hauptbahnhof pendelt. Allerdings legen die Ersatzbusse auch großzügige Pausen ein. So werden montags bis freitags zwischen 9 Uhr und 12 Uhr keine Fahrten angeboten. Gleiches gilt für die Zeit zwischen 17.30 Uhr und 6.30 Uhr des Folgetags. Zudem fahren die Shuttlebusse samstags lediglich zwischen 9 Uhr und 11.30 Uhr und den Sonntag und Montag darauf gar nicht.
An Schlafen ist kaum zu denken
Dem Fußgänger, der den nach Norden hin gesperrten Bezirk zu diesen Zeiten verlassen oder erreichen will, bleiben zwei Möglichkeiten. Er nimmt entweder die Unterführung unterhalb der B9, die die Schützenstraße mit der Römerstraße verbindet und dann weiter Richtung Hauptbahnhof führt, oder aber er nutzt die Bahnunterführung zwischen Schützenstraße und Hohenzollernstraße. Je nach Start- beziehungsweise Zielort kann die Wegzeit auch gut eine halbe Stunde zusätzlich betragen.
Für ältere oder gehbehinderte Menschen ist das ein weiter Umweg
Diese zeitliche Dimension ist nicht jedem zuzumuten. Das betrifft ältere und gehbehinderte Menschen genauso wie Personen mit Einkaufstaschen oder Reisekoffer. Die vorsommerlichen Temperaturen tun ihr Übriges dazu. Dennoch zeigt eine Mitfahrt in dem kleinen Shuttle-Bus am Dienstagnachmittag, dass das Angebot zumindest zu diesem Zeitpunkt kaum genutzt wird.
Abfahrtspunkt des Shuttles am Koblenzer Hauptbahnhof ist der Bussteig I, was insofern Sinn ergibt, als dass von hier die Busse in Richtung Boppard starten, die regulär auch den Bereich der Schützenstraße anfahren – auch wenn er für sie momentan gesperrt ist.
Neben der eingeschränkten Erreichbarkeit des Gebiets werden die Anwohner noch anderweitig auf eine harte Probe gestellt. So erfordern die baulichen Maßnahmen auch nächtliche Arbeiten, was unweigerlich zu Baulärm führt. Aus diesem Grund hat die Deutsche Bahn den am meisten davon betroffenen Anwohnern des Gebietes schon zu früheren Zeiten angeboten, eine alternative Übernachtungsmöglichkeit in einem Hotel wahrzunehmen. Das scheint keineswegs übertrieben, denn nach Aussage eines Leidtragenden ist es noch in einer Entfernung von mehreren Hundert Metern von der Baustelle „ganz schön laut nachts“.
Die finale Bauphase an der Eisenbahnbrücke in der Koblenzer Chlodwigstraße hat begonnen. Bis zum 30. Dezember dauern die Arbeiten noch an und verursachen währenddessen einen enromen Lärm. Die Bahn hat betroffenen Anwohnern einen Hotelaufenthalt zwischen den Jahren angeboten, um dem Krach zu ...Bauarbeiten der Deutschen Bahn in Koblenzer Chlodwigstraße: Lärm erreicht seinen Höhepunkt
Selbst auf Höhe des EVM-Gebäudes sei der Lärm deutlich zu hören, versichert eine Anwohnerin, während eine Nachbarin sogar berichtet, dass ihr Haus in einer der ersten Nächte vibrierte und zwischen 21 Uhr und 4 Uhr in der Früh an Schlaf nicht zu denken war. Insgesamt fühlen sich die meisten Befragten von den Begleiterscheinungen der baulichen Maßnahmen genervt und sind froh, wenn diese so schnell wie möglich vorüber sind.
Seit die Deutsche Bahn nämlich parallel zu den Brückenarbeiten auch noch mit der Errichtung von Lärmschutzwänden im Bereich von Laubach und Schützenstraße begonnen hat, sind zahlreiche kostenfreie und bewirtschaftete Parkplätze weggefallen, was den Parkdruck in den Straßen noch einmal zusätzlich erhöht hat.