Koblenz
Lärm- und Geruchsbelästigungen durch Hotel- und Passagierschiffe: Anwohner des Moselufers in der Altstadt fordern konsequenten Lärmschutz

Koblenz - Knapp 50 Anwohner des Moselufers in der Altstadt haben sich bei der gut besuchten Bürgerversammlung, initiiert von der Freien Bürgergruppe (FBG) Koblenz, heftig über Lärm- und Geruchsbelästigungen durch Hotel- und Passagierschiffe beschwert.

Das geht aus einer FBG-Pressemitteilung hervor.

Andreas Bilo, Geschäftsführer der Koblenz-Touristik, und Vizehafenmeister Stephan Daum vernahmen, dass die Anwohner nicht nur durch ständig laufende Dieselmotoren der Schiffe gestört werden, sondern zunehmend auch durch Lärm von Partys auf den Schiffen, durch laute Lautsprecherdurchsagen und nachts auch durch extrem helle bewegliche Scheinwerfer beim An- und Ablegen. Moderatorin Anke Hoffmann, Sprecherin der FBG-Stadtteilgruppe Mitte, zeigte kurz die Problematik der Wasserraumbewirtschaftung am Moselufer auf. Seit fast zehn Jahren lege die FBG den Finger in die Wunde wegen Probleme mit den Stromkästen (RZ berichtete). Zudem kritisieren die Anwohner, dass zunehmend wildes Anlegen mit bis zu fünf Schiffen nebeneinander zu unmöglichen Zuständen am Moselufer führe.

Bilo erklärte, dass seit 1. Oktober maximal zwei Schiffe nebeneinander anlegen dürfen und dass alle an den Strom an Land angeschlossen werden müssen. Er kündigte an, dass künftig Schiffe keine Genehmigung zum Anlegen erhielten, die den Strom nicht anschließen können oder in der dritten Reihe festmachen. Die Nutzungsordnung sieht auch Vertragsstrafen vor, die bis heute aber noch nicht erhoben wurden. Mehr als sechs Hotelschiffe gleichzeitig dürfen am Peter-Altmeier-Ufer nicht anlegen. Bilo zeigte drei mögliche Alternativen für eine künftige Lösung auf:

- Die Koblenz-Touristik will beim Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) nachfragen, ob man gegebenenfalls auch die Anlegestellen der Frachtschiffe mitnutzen könnte

- Eine zusätzlichen Anlegestelle und die vorhandenen Anlagen besser ausbauen

- Bei Erreichen der Kapazitätsgrenze Liegeverbot aussprechen.

Die Anwohner machten klar, dass nur die dritte Variante in ihrem Interesse sei. Als weitere Maßnahme wurde zugesagt, dass die Koblenz-Touristik den Reedereien mitteilen wird, dass Einhaltung der Nachtruhe auch an den Anlegestellen absolute Pflicht ist. Der Abend machte zudem deutlich, dass es sich nicht nur um ein technisches Problem handelt, sondern dass in erster Linie die Zuständigkeiten geklärt sein müssen. Ordnungsamt und Wasserschutzpolizei haben unterschiedliche Einsatzgebiete, und gerade in dieser Hinsicht besteht erheblicher Diskussionsbedarf. Ebenso ist dringend zu klären, wie die wegen Andienung der Hotelschiffe durch Busse und Lkws entstehende Verkehrsproblematik zu lösen ist. Die FBG lädt zur weiteren Bürgerversammlung mit Ordnungsamts- und Wasser- und Schifffahrtsamtsvertretern ein.

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